Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 138
(PDF, 149 MB)
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138 Psychische Studien. XV. Jahrg. 3. Heft. (M&rz 1888.)

„Kifu (oder angenehmen Vorsiclihinbrüten) des Muselmannes,
nicht in sein Hotel de France, nicht auf seinen Ausflug zur
antik-römischen Cisterne von Beni-Aglab, wohl aber „zur
weissen Moschee des Sidi-Sahab; hier liegt der Heilige dieses
Namens begraben, und mit ihm drei Haare aus dem vielgenannten
Barte des Propheten , * s in einem Säckchen auf
der Brust." . . . Auch die Schilderung der berühmten
grossen Moschee Djama-el-Kebir, deren Kuppeln einen
ganzen Stadttheil einnehmen, überlassen wir dem Reiseforscher
zur eigenen Lektüre. Desgleichen den Besuch
einer muselmännischen Schule. Uns interessirt hauptsächlich
die IV. Abtheilung, in welcher „französischen Offizieren in
der Moschee Si Muhammed ben Aissa eine feierliche Vorstellung
gegeben werden soll, zu der unser Reisender eine
Einladung des 'controleur civile' vorfindet. — Die Secte
der Aissauia ist eine der verbreitetsten unter den
0 h u a n s des westafrikanischen Islams. Es ist viel über sie
geschrieben und disputirt worden. Man hat sie als
Taschenspieler und Betrüger (Ganz wie unsere
Medien! — Der Ref.) verschrieen und doch nicht
den undurchdringlichen Schleier lüften können,
der sich über die mysteriösen Vorgänge in den
wöchentlichen Sitzungen der Chuans breitet.
Nur so viel ist bekannt, dass seine Anhänger in religiöser
Verzückung, beschützt von ihrem Heiligen,
Alles verschlingen, was ihnen vorgeworfen wirdfwie
Glas, Nägel, Caktus und Scorpione, und zwar
ohne nachtheilige Folgen für ihren Körper. Die
Gründung des Ordens datirt aus dem Anfange des sechzehnten
Jahrhunderts. Der Stifter desselben, Muhammed
ben Aissa, zu Mequinez in Marocco geboren, aus der königlichen
Familie der Idrissiden stammend, hatte sich auf der
Pilgerfahrt nach Mekka in Arabien und Aegypten mit den
Lehren orientalischer Sekten vertraut gemacht. Bei seiner
Rückkehr nach Mequinez erregte er durch allerlei verrichtete
Wunder den Neid des Sultan Muley Ismail el Merini, der ihn
und seine Anhänger aus der Stadt verbannte. Bei diesem
Auszug in die Wüste soll ben Aissa seinen verschmachtenden
Schülern das zur Nahrung angewiesen haben, was sich auf
dem Wege fand, wie Schlangen und Scorpione. Durch seine
wunderbare Gegenwart gereichte ihnen diese seltsame Kost
nicht zum Schaden, und seitdem feiert der Orden
in seinen Sitzungen das Andenken des Lehrers
mit ähnlichenProcecluren. Ueber die eigentliche Lehre
derAissauia giebt Rinn in seinem,interessanten Buche:
— „Marabouts et Khouans. Etüde sur Uslam en


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