Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 153
(PDF, 149 MB)
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Wittig: Wer von uns ist heute spiritistisch krank? 153

der Sache zu geben, mit seiner eigenen vermeintlich
besseren oder einzig richtigen Erklärung also fort: —

„Zu welchen Resultaten man auf einem einfachen und
naturwissenschaftlichen Wege gegenüber jenen Räthseln gelangt
, welche uns die sogenannten Medien aufgeben, wollen
wir an einigen Beispielen zeigen. Da ist als bekanntestes
Räthsel das sogenannte 'Gedankenlesen'. Was wir hier
niederschreiben, ist durch zahlreiche Versuche und Experimente
bestätigt, wir haben sogar die sogenannten Geister-
Photographien angefertigt und die merkwürdigsten Phantome
auf der photographischen Platte erzeugt, welche die in
Aksakonfs 'Psychischen Studien* mit^etheilten und die sonst
im Publikum cirkulirenden Photographien an Geisterhaftig-
keit noch bei weitem übertreffen. Wir sprechen die üeber-
zeugung aus, dass die Geisterphotographien sammt und
sonders das sind, was man 'Schwindel1 nennt, da sie ausserordentlich
leicht herzustellen sind." —

Zunächst betrachtet er das „Gedankenlesen". Die
Auflösung des Räthsels, dass eine Person mit verbundenen
Augen eine andere bei der Hand nimmt und zu einem von
dieser lebhaft vorgestellten Gegenstande hinführt, erklärt
Herr Kirchbach durchaus nicht anders, als Schreiber dieses
es schon beim ersten Hervortreten Cumberland's in den
„Psych. Stud." Juli- und Dezember-Heft 1884 gethan hat.
„In dieses Gebiet gehört das Schreiben, Zeichnen, mit
Berührung der Hand des Andern u. s. w. Es ist auch hier
nichts Anderes, als dass der Gedankenleser einem leisen
Druck folgt, den die Hand des Anderen ausübt. Dieser
stellt sich nämlich, indem er an ein bestimmtes Wort
denkt, unwillkürlich die Pantomime des Schreibens vor.
Und diese Pantomime wird ausgelöst als ein feiner Reflexdruck
, welchem der 'Gedankenleser1 um so sicherer folgt,
als er die Augen verbunden hat und so durch keinen anderen
Eindruck gestört wird." — Diese Erklärung gilt doch nur
für schaustellerische Nachahmer ä la Cumberland, niemals
aber für wirklich hellseherische Gedankenleser, welche ohne
die geringste körperliche Berührung mit anderen selbst
weit entfernten Personen in sog. sympathetischem
Rapport stehen, und die Herr K. noch gar nicht zu kennen
scheint. Als Anfänge! in diesem Gebiete studire er doch
Albert von Nofzing's „Hypnotische Experimente" in „Psych.
Stud." Januar-Heft 1888, und erkläre uns einmal diese
nach seiner obigen Reflexdruck- und Pantomimen-Theorie!

Merkwürdig ist seine Erklärung einer anderen Reihe
von Experimenten aus der Zeitschrift „Sphinx". Zwei
sensitiven Personen werden die Augen verbunden, und die


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