Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 156
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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156 Psychische Studien. XV. Jahrg. 4. Heft. (April 1888.)

Nöthigung durch Händehaltung und Fusstritte? Und was
nennt er denn überhaupt eine „besondere" mediumistische
Eigenschaft, wenn schon eine gesteigerte Empfindlichheit
nervöser Personen gegenüber der millionenfach überlegenen
Anzahl normaler Menschen als spezifisch erscheinen muss?!
Ist denn nicht eben das „spezifisch", was Andere nicht
haben ?

Darum versagt er sich wohl auch, auf die wirklichen
Fälle wundersamen Gedanken-Errathens näher einzugehen,
wie sie das Medium Eglinton und Andere aus ihnen ganz
unbekannten Büchern, Zahlen auf verborgenen Rubelscheinen
u. dgl. herausgelesen und zwischen Schiefertafeln
durch eine selbstthätige Kraft niedergeschrieben erhalten
haben, wobei alle diese physischen oder leiblichen Nöthigungen
durch Steuerung, Druckgefühl und Ziehen nicht stattfinden
konnten. Er nimmt zwar „eine mehr psychologische
menschliche Fähigkeit des Errathens und Räthsellösens"
an, schlüpft aber über dieselbe ohne weitere Erklärung hinweg
, weil sie ja gerade jene von ihm geleugnete
und von den Spiritisten behauptete mediumistische
Begabung beweisen würde! Er plagt sich nur
mit den wissenschaftlichen Thorheiten herum, „sie unter
einen Gesammtbegriff zusammenzustellen, um womöglich eine
eigene Wissenschaft darauf zu begründen.*' Als ob das die
zunächstliegende Hauptsache wäre, (sein „womöglich" verräth
die eigenen Zweifel daran!) und nicht vielmehr dieses, die
Anerkennung gewisser befremdlicher, anormaler T h a t-
sachen auf dem Gebiete des Seelenlebens und dem der
Nerven - Physiologie in maassgebenden wissenschaftlichen
Kreisen anzuregen.

Welch' einen „einfachen und naturwissenschaftlichen
Weg" Herr Kirchbach weiter einschlägt, um diese Räthsel
zu lösen, erfahren wir aus seiner seichten Erklärung des
Tischrückens, das er auf einem ganz anderen Gebiet
von Naturgesetzen zu finden meint. „Wenn eine 'nervöse*
Person ('nervös1 als Ausdruck für eine gewisse Schwache,
über die Muskelbewegungen zu gebieten, woraus das Zittern
und Vibriren nervöser Menschen resultirt,) auf eine leichte
Tischplatte mit aufgestellten Fingerspitzen in bekannter
Weise die Hände aufstützt, so wird sehr bald ein Vibriren
der Tischplatte eintreten, und zwar um so sicherer, je
ruhiger man die Hände hält. Wer indessen die Sache
begriffen hat, kann sofort, sowie er die Finger aufstützt,
ganz nach Belieben die Tischplatte erzittern machen. Es
geschieht durch einen einfachen Muskeldruck aus den
Muskeln der Innenseite des Oberarms, Hält man die

*


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