Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 168
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0174
168 Pyschische Studien. XV. Jahrg. 4. Heft. (April 1888.)

dieselben im Somnambulismus, Trance oder Hellsehen stattfinden
.

„Wenn man diese Thatsache voll anerkennt, wird man
finden, wie ausserordentlich geneigt der Beobachter ist, diese
Einflüsse misszuverstehen.

„Wenn ein Cirkel gebildet und eins von seinen Mitgliedern
von nervösen Krämpfen befallen wird, so folgt
daraus nicht nothwendig, dass ein solches Mitglied von
einem Geiste controllirt wird. Das kann nicht eher für
gewiss ausgesprochen werden, als bis der Geist seine Con-
trolle identificirt (als nur ihm allein zukommend erwiesen)
hat. Nur durch eine solche Prüfung der Phänomene kann
eine gesunde und genaue Kenntniss geistiger Gesetze gewonnen
werden. Es mag ja den Wundersüthtigen gefallen,
auf eine einzige Quelle alle Manifestationen zu beziehen,
von der unwillkürlichen Zusammenziehung eines Muskels,
dem Beseitigen von Schmerz durch Auflegung der Hände,
den unzusammenhängenden Reden eines durch den ihn überwältigenden
Einfluss des Cirkels in Trance versetzten
Sensitiven anzufangen bis hin zu den echten Eindrücken
geistiger Wesen; aber es wird den Anforderungen der
Wissenschaft nicht genügen, welche schliesslich alle That-
sachen und Phänomene in zusammengehörige Reihen zu
ordnen suchen wird/' (p. 197.) —

Und Tuitle hat dieses Thema noch einmal berührt in
einem Artikel „Gehirnthätigkeit", welcher in „The
Religio-Philosophical Journal" zu Chicago vom 1. Dec.
1883 (wiederabgedruckt in „Spiritualistische Blätter" zu
Leipzig vom 10. Januar 1884) veröffentlicht wurde.

Wir wollen nun zur Hauptfrage übergehen und zusehen,
ob dieser „übrig bleibende Theil" wirklich existirt, und ob
der Spiritismus sich gerechtfertigt findet in seinen Ansprüchen
, es mit Phänomenen zu thun haben, welche auf
extra-mediumistische Ursachen zurückzuführen sind.

Nach der Theorie des Herrn von Hartmann befindet
sich das somnambule Bewusstsein, welches seinen Sitz in
den mittleren Hirntheilen hat, naturgemäss unter der
Herrschaft der Grosshirnrinde (S. 26), welches der Sitz
des wachen Bewusstseins ist. „Die Thätigkeit dieser
mittleren Hirntheile hat für gewöhnlich nur einen vorbereitenden
oder ausführenden Werth" (S. 26), und es ist „das
wache Bewusstsein und sein bewusster Wille", welche „die
allgemeine Directive" geben, „welche Art von Erscheinungen
gewünscht und erwartet wird" (S. 33). Da das somnambule
Bewusstsein — dieser grosse Factor aller mediumistischen
Phänomene — zugleich Beweise liefert nicht nur für eine


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