Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 179
(PDF, 149 MB)
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Prof. Schlesinger: Die geistige Mechanik der Natur. 179

Körpers und durch sie, als eine Bedingung zur Erkennung
des Widerstandes, den Widerstand gegen den Schlag. Die
wahre Bedingung für den Widerstand selbst aber kann nicht
die Undurchdringlichkeit sein, da es ja denkbar ist, dass
der fallende Körper, auch ohne Widerstand zu leisten, die
grössere Geschwindigkeit annehmen könnte; die sonstigen
Widerstandsursachen, wie z. B. das Verdrängen der Luft,
reichen nicht aus, den so durch das Tastgefühl empfundenen
Widerstand hervorzubringen. Und der
Widerstand durch die Schwere ist aufgehoben, weil wir in
der Richtung der Schwere schlagen.

Die Substanz des Raumes kann also mittelbar durch
den Tastsinn als Widerstand leistend empfunden werden,
und deshalb ist der Raum nicht eine Denkform
allein, er ist auch ein empirisch erfahrbarer
Raum.

Diese Erkenntniss ist auf die Erfahrung gegründet, denn
läge die Erfahrung des sogenannten Trägheits-Widerstandes
oder, wie ich es nenne, der Raumadhäsion, nicht vor,
es könnte auf die Substanz des Raumes nicht geschlossen
werden, und es ist diese Erfahrung eine so allgemein anerkannte
, dass der Physiker die Quantität der Körpermassen
dem sogenannten Trägheits - Widerstande proportional
sein lässt.

Mit der Erfahrung des Bestandes einer Raumadhäsion
ändert sich die Auffassung der Natur vollständig; denn das
unendlich Ausgedehnte, der wahrhaft endlose Raum, wird
dadurch zu einem Realen für das Tastgefühl, wenn es auch
nur indirekt gefühlt wird, und dieses Reale wird gänzlich
verschieden von allem anderen Realen, weil es unendlich
ist; es wird zu einem Schlechthin-Unbedingten, weil ausserhalb
des Raumes keine Ursache mehr denkbar ist, durch die der
unendliche, Alles umfassende Raum hätte bedingt werden
können. Ein Transscendentales, d. h. ein Wesen anzunehmen
, das durch die Sinne weder unmittelbar, noch
mittelbar empfunden werden kann, das bloss durch die
Vernunft gesetzt wird, welches aber die Ursache der endlosen
Substanz des Raumes wäre, kann nach meinem Dafürhalten
nicht gestattet sein, weil uns jede Vorstellung abgeht, wie
aus dem Transcendentalen ein für die Sinne Empfindbares
hervorspriessen könnte. Hingegen ist es angemessen, die
Quelle des Transscendentalen im Realen zu suchen, da der
Mensch doch ein sinnlich Erkennbares ist und in seinem
Denken Transscendentales sich offenbart.

Die Sachlage in Betreff eines physisch-theologischen
Beweises gestaltet sich nunmehr derart, dass wir in der

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