Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 182
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0188
182 Psychische Stadien. XV. Jahrg. 4. Heft. (April 1888.)

III. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Moh&medanisehe Wnnderthiter in Tunis.
Referirt von Gr. C. WUtig.

II.

(Sohluss von Seite 139.)

Der Bericht unseres anonymen Gewährsmannes über die
schauerliehe Hadra (Versammlung), welcher er in einer
Moschee Kairuans beizuwohnen Gelegenheit hatte, lautet
foigendermaassen: —

„Gegen sieben Uhr Abends versammeln sich die geladenen
Gäste in der Moschee Muhamed ben Aissa. Es ist
ein mittelgrosser, saalartiger Raum mit zahlreichen Krystall-
kronleuchtern, an dessen Längswand mehrere für die
Fremden bestimmte Bänke aufgestellt sind. In der Mitte
gruppirt sich um einige Kohlenbecken ein Kreis (jmä el
halka) von circa zwanzig Männern und Knaben mit tarn-
bourmartigen, schellenbesetzten musikalischen Instrumenten,
mit Trommeln theils mit Klöppeln, theils ohne solche.
Ihnen gegenüber, an der anderen Längswand, bildet sich
eine Kette von ungefähr fünfzig Gliedern (die sog. jmä el
tsoff), sämmtlich Männer in den besten Jahren in ihrer
bunten Tracht, wie sie ein Jeder nach Stamm und Gewohnheit
zu tragen pflegt. Dazwischen bemerkt man zarte
Knaben von sechszehn bis achtzehn Jahren mit rosigen
Gesichtern. Zur Rechten und zur Linken halten sich die
ehrwürdigen Gestalten greiser Männer mit grünen und
weissen Turbanen. Sie tragen lange spindelartige Rappiere
mit hölzernen Kugeln an den Enden, sowie Schwerter und
Keulen. Der übrige Raum ist mit Neugierigen gefüllt.
Hinter der grossen vergitterten Seitenthür bemerkt man
sogar die Gestalten einiger zuschauender Frauen. Nachdem
alle Theilnehmer versammelt und die kalbfellbespannten
Instrumente sorgsam über dem Feuer gewärmt sind, beginnt
die Musik anfangs leise, dann immer lauter werdend,
einen Gesang mit Begleitung, aus welchem man deutlich
die Worte vernehmen kann:

99

'Ben Aissa, o Herrsc er,
0 Herr von Mequinez,
Du gabst uns das Gift!'


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0188