Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 203
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Wer von uns ist heute spiritistisch krank? 203

kommende Satz: — „We will try it!" („Wir wollen es
versuchen!")? — Doch standen noch viel längere Sätze bei
Zöllner darauf, nämlich auch bei so flüchtig unter den Tisch
gehaltenen Tafeln. Herr Kirchbach giebt nun eine Hypothese
für den Schein, als ob der Stift stehend unter dem Tische
schriebe, welche Kenner dieser Vorgänge wahrhaft zum
Lachen reizen muss. Von dem optischen Gesetze einer
durch die eigenen Beine verkehrt angesehenen Landschaft,
welche sich dadurch verschiebe, ausgehend, bezieht er diese
veränderte Stellung der Sehachse auf eine etwas schräg
unter die Tischplatte gehaltene feuchte Tafel, welche die
trübe Spiegelung des Griffels auf der Tafel als gegen die
Tafel senkrecht geneigt erscheinen lasse, und sein Rollen
erzeuge so den Schein des Schreibens. Man sei so das
Opfer einer doppelten Sinnestäuschung! Bei einer nicht-
spiegelnden trockenen Tafel sei das Resultat dasselbe, indem
der blosse Schatten des kleinen Griffels den Beobachter
täusche 1 — Aber noch niemals hat unseres Wissens ein
Beobachter das Schreiben unter der Tischplatte auf einer
Schiefertafel in dieser Weise beobachtet. Wir bitten Herrn
Kirchbach um genaue Angabe eines einzigen solchen Falles!
Wir kennen ganz andere Geschichten von aufrecht schreibenden
Griffeln, die er in Spiritist. Schriften nachlesen kann.*) Auch
sind längere Schiefertafelschriften in verschiedenen Sprachen
nach vorher gut abgewischten Seiten stets bei hellem Lichte
zwischen Doppeltafeln mit dazwischen geworfenem kleinem
Schieferstiftchen entstanden, während Medium und Beobachter
die Doppeltafel an je einem Ende gehalten und das innere
Schreiben deutlich vernommen haben. Wie kann da die weitere
Insinuation zutreffen, dass auf die mit einem Schwämme
abgewischte feuchte Tafel vom Medium unhörbar leise geschrieben
werden könne angesichts so vieler beobachtenden
Augen, auch wenn nur eine einfache Tafel unter die Tischplatte
gehalten wird? Wie kann eine Hand des Mediums
die Tafel halten und zugleich mit zwei Fingern über dieselbe
hinweg schreibend den Griffel führen, oder gar mit zwischen
einen Fingernagel eingeklemmtem Schieferstiftchen über die
ganze Tafel hinweg Zeilen schreiben und zugleich die Ecke
der Tafel halten?! Dieses Wunder aller Wunder muthet
Herr Kirchbach dem Glauben seiner Leser zu! Wäre es

*; Besonders helen wir hervor zwei Berichte: a) von einer s^lbst-
schreibenden Feder in Richter Edmonds* „Der Ameiikanische Spiritualismus
* (Leipzig, 0. Mutze, 187B) S. 101 ff. und b) von selbst sich
erhebenden und schreibenden Bleistiften in des berühmten Physikers
William Crookes1 „Notizen eiuer Unteisuelmng über spirituelle Erscheinungen
" in „Psych» Studien" April-Heft 1874 S. 159 ff.


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