Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 207
(PDF, 149 MB)
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Wittig: Wer von uns ist heute spiritistisch krank? 207

'Medium' die Kenntniss der auf die Tafel geschriebenen
Zahlen vermittelt, mit Hilfe der weiter oben mitgetheilten
Möglichkeiten dürften sich gerade die Künste dieses Mediums
erklären, das wir beobachteten, wie es z. ß. die Beschaffenheit
einer Tischplatte im absichtslosen Gespräch
nebenbei mit untersuchte. Es sei hier bemerkt, dass man
durch einige Uebung sein Gehör dermaassen ausbilden
kann, dass man Zahlen, Buchstaben, Worte, die ein Anderer
auf eine Schiefertafel schreibt, mit grosser Sicherheit aus
dem Geräusch des Schreibens unterscheidet und, ohne
zu sehen, dem gemäss doch weiss, was einer schreibt." —
Das glaubt Herr Kirchbach doch wohl schwerlich selbst,
dass aus seiner obigen einzigen Beobachtung alle diese
Möglichkeiten mit logischem Zwang hervorgehen sollten.
Wir machen uns anheischig, vor ihm und jedem noch so
geschickten Prestidigitateur Zahlen, Buchstaben und Worte
niederzuschreiben, die er und sie gewiss niemals bloss aus
dem Geräusch des Schreibens errathen. Oder verstände -
Herr Kirchbach wirklich dieses Kunststück? Warum giebt
er es dem „Münchener Psychologischen Vereine" nicht zum
Besten? Was wir von Eglinton selbst gesehen und von
seinen übrigen Leistungen aus Zeugnissen guter Beobachter
gelesen haben, schliesst jeden Spiegelapparat, der noch von
Niemand bei Eglinton entdeckt wurde, jedes Hören eines
Kritzeins der Zahlen und Worte aus — und dennoch erfolgten
überraschende Resultate! Muss da nicht Herr
Kirchbach abermals einräumen, dass alle seine phantasiereichen
Möglichkeiten in Wirklichkeit auf Mr. Eglinton gar
nicht zutreffen, nicht einmal auf die von Herrn K. selbst
mit ihm durchlebte Seance? Was ist denn aus Eglinton1**
geheimer Tischplatten-Untersuchung für eine hallucinatorische
Täuschung entsprungen? Herr K. ist uns den Nachweis
dafür total schuldig geblieben.

Auf ihn selbst passt also wohl, was er von Anderen
voraussetzt, es erscheint vielmehr als seine eigenste innere
Erfahrung, wenn er sagt: — „Immer sind also die Thoil-
nehmer einer Sitzung durch die Enttäuschung mehrerer
vorheriger Sitzungen in einer gewissen Aufregung ihrer
Phantasie, und es genügen oft sehr einfache, alltägliche
Vorgänge, um Hallucinationen nach der Analogie des in die
Luft fliegenden Glases zu erzeugen." — Hier in seinem Falle
war es Eglinton^ sicher ganz unabsichtliche gelegentliche
Berührung der Tischplatte, welche Herrn Kirchbach's erregte
Phantasie zu der Hallucination und gleichzeitigen
Illusion aller „Möglichkeiten" brachte, welche Mr. Eglinton
zur Täuschung seiner Beobachter aus dieser seiner Be-


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