http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0215
Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 209
das Medium widerstrebt, setzt sich die operirende Kraft
zu ihm in directe Opposition und greift selbst zur Gewalt,
um den Ungehorsam des Mediums zu brechen. Folgenden
Fall bezeugt Dr. Nichoh: — „Medien werden beeindruckt
oder belehrt durch ihre geistigen Führer, eine reine Diät
und Enthaltsamkeit von berauschenden Getränken und
Narkotika (Betäubungsmitteln) als eine nothwendige Bedingung
für höhere Manifestations-Formen zu beobachten.
Das beste Medium, das ich kenne, hat vierzig Jahre lang
kein Fleisch gegessen, trinkt selten Wein und niemals Thee
oder Kaffee. Ich kenne ein gutes physikalisches Medium
in Amerika, das der Geist von der schlechten Gewohnheit
des Tabakrauchens abzubringen versuchte, Sie hatten deshalb
einen ernsten Kampf mit einander. Eines Tages sagte das
Medium: — 'Wenn Du mir meine Cigarre aus dem Munde
nehmen wirst, will ich das Rauchen unterlassen.' — Die
Cigarre wurde augenblicklich aus seinen Lippen gezogen
und entschwebte seinen Augen. Aber es ist schwer, solche
Gewohnheiten aufzugeben. Er beharrte beim Tabakrauchen
und Trinken, bis ihm seine mediumistischen Kräfte genommen
wurden.
„Eins der besten Medien, das ich für verschiedenartige
Manifestationsformen jemals kennen gelernt habe, machte
eine strenge Schulung unter seinen geistigen Führern durch,
um schlechte Gewohnheiten abzulegen, sein Leben zu läutern
und es für seine Mission geeignet zu machen. Es war
jung, mit einem gierigen Appetit behaftet, der seine
Gesundheit untergrub. Es sollte sich nun von Fleisch,
Thee, Kaffee, Tabak enthalten und höchst mässig sein im
Genüsse von Butter, Milch und Salz — diese letzten drei
aus besonderen Gründen, welche mit dem Zustande seiner
Leber, Nieren und Haut zusammenhingen. Wenn das Medium
geneigt war, die Regel zu brechen, klopfte es laut auf dem
Tische, an dem es ass, zu seiner Warnung, diess zu unterlassen
. Wenn es dennoch auf seinem Vorsatz beharrte,
pflegte sich der Tisch in Opposition zu erheben, und zuweilen
warnte es sogar die directe Stimme seines geistigen Führers,
die Regeln zu brechen. Es kam zu guter Gesundheit und
erhielt wunderbare Manifestationen. Tabak war eine seiner
listigsten Versuchungen, wie er dies für Viele ist. Einmal
verführten ihn auf See die Verhältnisse und Reisegefährten,
eine Cigarre zu i auchen. In seiner nächsten Seance an der
Küste wurde er dafür gut bestraft. Er wurde sinnlos
auf den Fussboden geworfen, und ein grosses Stück Cigarre
ward in seinen Mund gesteckt, so dass er dann davon
angewidert und angeekelt wurde." („Light" 1881, p. 79.)
Psychische Stadien. Mai 1888. 14
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0215