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216 Psychische Studien. XV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1888.)
Körper wurde plötzlich in das Bett zurückgebracht und auf
dieselbe Stelle niedergelegt, die ich vorher eingenommen
hatte, mit einem gewissen Ruck, als ob er den Händen
entfallen wäre, die ihn getragen hatten. Ich gewann sofort
meine Kraft der Ortsbewegung wieder und erhob mich aus
dem Bette, untersuchte das Betttuch und fand, dass es
ganz auf die Seite herüber gezogen war, von der aus ich
emporgehoben wurde, und auf dem Fussboden schleifte."
(91—92-)
„Ich war über diesen speziellen Beweis von Geister-
Manifestation tief bewegt. Die wiederholten und verschiedenen
Versuche, mich unter ihre Controlle zu bringen, waren unbeachtet
geblieben, wenn ihr Einfluss mich verliess. Zuvor
war mein Arm das Organ gewesen, auf welches ihre Anstrengungen
hauptsächlich gerichtet gewesen waren; jetzt
wurde mein ganzer Körper gegen meinen Wunsch und Willen,
und entgegen allen meinen Kämpfen und Bemühungen, ihnen
zu widerstehen, ihrem Einfluss unterworfen. Zum ersten
Male fiel mir der Gedanke ein, dass ich vielleicht bei dieser
offenbaren Absicht, mich zu einem Medium zu entwickeln,
durch Unterwerfung unter ihre Weisung zur ganzen Wahrheit
des „Geister-Verkehrs" mit den Menschen gelangen könnte.
Ich fühlte mich getrieben zu fragen, ob Geister im Zimmer
vorhanden wären. Drei deutliche Klopflaute wurden als
Antwort ertheilt, welche ihre Gegenwart bestätigten; und
alsdann zu tief bewegt, um weiter zu fragen, kehrte ich
wieder in mein Bett zurück, um über diesen für mich unwiderleglichen
Beweis nachzudenken, dass Geister thatsächlich
den Menschen beeinflussen konnten, welche Wahrheit ich
damals einzuräumen Willens war." (p. 91—92.)
„In dem anderen Falle, wo ich einer ähnlichen Manifestation
unterworfen wurde, befand ich mich auf dem Lande,
und die Geister bewegten meinen Körper auf dieselbe Weise,
nachdem ich mich zu Bett zurückgezogen hatte. Dabei
wurde ich ebenso wie das erste Mal so eigen thümlich
beeinflusst, der ganze Vorgang kam unerwartet, und es
schien die Absicht dieser unsichtbaren Wirkungskraft zu
sein, mich dann zu beeindrucken, wenn ich am wenigsten
darauf vorbereitet war, dies zu erwarten. Diese Fähigkeit
der Geister, mich ohne jede vorhergehende Vorbereitung
meinerseits zu beeinflussen, offenbarte meinem Verständniss
die innige Verknüpfung, welche zwischen Wesen dieser und
der Geisterwelt besteht, und ihre Gabe, dieses Verhältniss
unter allen Bedingungen und Umständen kundzugeben.
Als ob sie mir noch weitere Beweise von dieser Fähigkeit
geben wollten, zeigten sie mir, dass sie durch meine
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