Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 245
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0251
C. Plot: Verfolgung einer deutschen Familie in Russland etc. 245

geräuchert. Wir Hessen das Haus weihen, da ward es noch
schlimmer. Wir haben gefragt, was sein Verlangen wäre?
wir haben keine Antwort erhalten. Wir haben es verwünscht
und verflucht; da ward es noch schlimmer. Hat man es
gebeten, eine Sache zurückzugeben, so that es dies, und es
ward etwas besser. Wir haben manche Nacht aus dem
Hause flüchten und in ein anderes Haus umquartieren
müssen; das beste Zimmer mussten wir ganz verlassen, es
war unmöglich auszuhalten, denn es hat einen Abtritt daraus
gemacht . , .

„Es hat uns oft Fleisch und sonst Essbares genommen.
Schloss man die Kammer auf, so wurde sie zugeschlossen,
und schloss man sie zu, so ward sie aufgemacht. Setzte
man Thee auf den Samowar, so warf es Cichorie hinein.
Bald nahm es uns alle Schuhe weg, so dass wir nur in den
Strümpfen blieben. Zogen wir in ein anderes Quartier, so
war es auch da. Es ist unmöglich, Alles zu beschreiben.
Es war ein vollständiges Unglück. Bald haben wir geweint,
bald gelacht, aber dabei viel Schaden erlitten. Es war ein
Wunder in der ganzen Umgegend. Auch hier*) hat es
uns noch verfolgt. Man hat mir Gebete über Thüren und
Fenster schreiben lassen, auch das war vergeblich. Wir
haben in der russischen Kirche Fürbitten halten lassen, und
was uns ein Mensch irgend rathen konnte, haben wir ge-
than; aber alles hat nichts geholfen. Voriges Jahr hat
es um diese Zeit angefangen und sieben bis acht Monate
gedauert. Man konnte nichts arbeiten, wir mussten nur
immerwährend Ordnung in den Zimmern schaffen. Wir
mussten Nachts ein Stück Licht in unserem Busen tragen,
und auch das hat es uns oft weggenommen. Es war eine
unerhörte, immerwährende Unordnung, Last und Qual von
früh morgens durch den ganzen Tag bis in die späte Nacht
hinein. Es kamen zwei Gutsbesitzer, um die Sache zu ergründen
, aber es war kein Mensch klug genug dazu.

„Wieder hörte man auf einmal den Tisch im Zimmer
herumspringen; ging ich wo mit Mienchen, so war es auch
da; nicht weit von uns klopfte es, wie die Wächter klopfen.
Damit Mienchen nicht immer erschrecken sollte, brachte ich
sie in ein anderes Haus; aber auch dort hat es Nachts eine
Rothe am Fenster gezeigt, sie mit Sachen beworfen wie bei
uns zu Hause.**) Als wir auszogen, ward es noch schlimmer,

*) Unter dein „hier" ist Potschapinzi zu verstehen.

Der Herausgeber.
**) Hieraus wird ersichtlich, dass Mienchen dasjenige Medium war,
um welches sich diese Spukerscheinungen her concentrirten. Blau
vergleiche Nähereres hierüber „Psych. Stud.'*1 1881 S 5 ff., S. 97 ff.,
& 108 u. S. 238 ff. — Di© Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0251