Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 248
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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248 Psychische Studien. XV. Jahrg. v>. Heft. (Juni 1888.)

Blässe; ihre Augen, gegen Himmel gerichtet, glänzten in
aussergewöhnlichem Feuer, und sie schien in unaussprechlicher
Seligkeit zu sein; ihr Körper zitterte vor Freude;
manchmal hob er sich in die Luft und nahm eine Stellung
an, als sei sie im Begriffe, davon zu fliegen... Oft ass sie
glühende Kohlen, manchmal bis zwanzig ohne Unterbrechung;
sie blies sie an, um sie noch mehr in Gluth zu bringen, und
wenn sie gut brannten, schob sie sie in den Mund, zermalmte
sie mit den Zähnen und verschluckte sie noch ganz roth
mit so lebhafter Genugthuung, dass, wer es nicht gesehen,
sich keine Vorstellung davon machen kann."

„Erstaunlicher noch war folgendes Schauspiel. Während
der merkwürdigen und wunderbaren Stärkungen", — so,
nämlich 'secours', wurden die ausserordentlichen Misshandlungen
genannt, — „welche Gabriele Monier sich geben liess,
setzte man ein grosses Feuer in Brand; um sie zufrieden
zu stellen, musste man den ganzen Kamin mit lebhaft
brennendem Holz anfüllen. Nachdem sie sich von einem
Priester hatte segnen lassen, besprengte sie sich mit Weihwasser
, was auch die Anwesenden thun mussten, und spritzte
solches auch ins Feuer. Aufrecht stellte sie sich dann unter
den Kaminsims, auf beiden Seiten sich anhaltend, und den
instinktiven Bewegungen nachgeben^, neigte sie, deti Kopf
voran, ihren Körper rasch in die Flammen, so dass ihr Kopf
manchmal so weit ins Feuer drang, dass er gegen die Gluth
und Feuerbrände aufschlug. Eine hinter ihr stehende Person
riss sie an einem Stricke, der ihr um die Brust gebunden
war, zurück; sobald sie aber wieder stand, warf sie den
Kopf abermals in die Flammen; so fuhr sie eine Viertelstunde
und oft noch länger fort, den Kopf ins Feuer zu
strecken, so oft sie zurückgezogen wurde; sie widerstand
manchmal sogar dem Zuge, und statt sich zu erheben,
wiegte sie dann den Kopf von einer Seite zur anderen über
den Flammen."

„So wenig war sie von den Flammen belästigt, die
ihr in Augen und Mund drangen, dass sie während dessen
das 'Veni creator!' mit so feierlicher Stimme, wie es bei
hohen Festen geschieht, sang; das •Tescilla' sang sie so ergreifend
, dass die Anwesenden davon gerührt waren, und
als sie zu Ende war, liess sie sie den Gesang der drei Jünglinge
im Feuerofen singen. Wie um auszuruhen, legte sie sich
sodann ausgestreckt neben dem Feuer auf den Boden und
hielt den Kopf in den Kamin, manchmal auf einem der
Feuerböcke, die so heiss waren, dass man sie ohne Brandwunden
nicht berühren konnte; ihr Gesicht, dem Feuer
zugekehrt, war nur vier Zoll davon entfernt. Während


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