Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 264
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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264 Psychische Studien. XV. Jahrg. «, Heft. (Juni 1888.)

bat man keine Zuflucht zum Gebet genommen (trotz der
dringenden Bitten der unsichtbaren Wirkungskräfte), [eh
empfehle der Aufmerksamkeit des Herrn von Hartmann
folgende kleine Broschüre: — „Darstellung selbsterlebter
mystischer Erscheinungen". Von iüf. Joller,
Advokat und gewesenem Mitgliede des Schweizer National-
rathes, von Stans, Kanton Unterwaiden. (Zürich, 1863). —
Man sehe auch die Artikel darüber in „The Spiritual Magazine
", 1862, p. 499 ff. und 1864, p. 49 ff. — Und eine Notiz
über den „Polter-Geist" im „Light" 1883, p. 125.

Ich begreife nicht recht, wie die Thatsachen, welche
ich so eben klassificirt habe, mit den Theorien des Herrn
von Harimann übereinstimmen sollen. Nach ihm sind alle
spiritistischen Manifestationen nur die Offenbarungen des
somnambulen Bewusstseins, die sich erzeugen entweder durch
die Vermittelung der Muskeln des Mediums, oder durch
das Mittel der Nervenkraft. Das somnambule Bewusstsein
ist, wie wir gesehen haben, bloss eine Funktion der mittleren
Gehirntheile und als solches abhängig „von denjenigen Theilen
der Grosshirnrinde, in welchen der bewusste Wille seinen
Sitz hat". — „Die Thätigkeit dieser mittleren Hirntheile
hat für gewöhnlich nur einen vorbereitenden oder ausführenden
Werth". ♦. „Insofern aber ihnen noch" — fügt
Herr v. H. hinzu — „Gedäehtniss, Intelligenz und Be-
gehrungen zukommen", so kann... „bei anormalen Naturen
die relative Selbständigkeit der mittleren Hirntheile gegen
den Träger des bewussten Willens einen bedeutenden Grad
erreichen" (S. 26).

Wie man sieht, geht diese Theorie nicht darüber hinaus,
den mittleren Theilen des Gehirns „eine relative Selbstständigkeit
" zuzuschreiben, welche den Anschein „einer
intelligenten und gemüthvollen Persönlichkeit" (daselbst)
annimmt, welche vom Medium unterschieden ist. Dieses
geben wir auch für einen grossen Theil der Maniiestationen
zu» Aber man kann weder begreifen, noch zugeben, dass die
untergebenen Theile des Gehirns sich gegen obere Gehirntheile
auflehnen und den „Befehlen" des wachen Bewusstseins,
welche in kategorischer Weise ertheilt werden, nicht gehorchen
sollten; dass das somnambule Bewusstsein sich in
directen Widerspruch setze mit dem normalen Bewusstsein;
und schliesslich, dass der unbewusste Wille das Uebergewicht
über den bewussten Willen erlange, und das nicht allein
mit dem Verlangen nach dem Guten, sondern auch mit dem
Verlangen nach dem Bösen in Hinsicht der Verfolgung und
üblen Behandlung des Trägers des wachen Bewusstseins als
eines Feindes. Die einzige Stelle in dem Werke des Herrn


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