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274 Psychische Studien. XV. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1888.)
So habe ich die schrecklichsten Flüche niederschreiben
sehen unter der Hand von Leuten, welche eher würden
haben sterben, als dergleichen Redensarten selbst gebrauchen
wollen," - (..Light" 1£8;>, p. 124.)
(Fortsetzung folgt.)
Die geistige Mechanik der Natur.
Entworfen von Josef Schlesinger, o. iL Professor an
der k. k. Hochschule für Bodencultur in Wien.
(Aus einem noch nicht veröffentlichten Manuscripte.)
XV.
(Fortsetzung von Seite 229.)
9e) Die Schöpfung der Weit. — Das W^lt-Ende. — DieGottesvorstellnng.
Es ist sehr schwor, sich nach Kant-Laplace eine t Urnebel
zu denken, der an so vielen Stellen, als Fixsterne sind, in
eine Rotation um eine andere Axe gerieth. Woher kam
der Urnebel, und wie erhielt er seine Rotationen, damit
sich so zahllose Sonnen bilden konnten? Nach dorn Universalismus
ist die Erklärung der Bewegungen der Weltkörper
und ihres Entstehens aber ungezwungen, und nicht
im Mindesten hat man an eine unvermittelte Pernwirkung
der Körpermassen zu denken!
So ist also in einem Hauptzuge der eine Weg gekennzeichnet
, den die Zusammensetzung der Aetome zu grösseren
Körpermassen nahm, und ganz wohl ist diese Weltkörpcr-
Entwickelung mit der Existenz Gottes vereinbar. Der
Materialismus bleibt bei der Hypothese stehen, alle
materiellen Theilchen seien von ewig her vorhanden, und
jedes sei eine Welt von Eigenschaften lür sich; und eine
noch weitere Hypothese bedarf der Materialismus: - -
Die Eigenschaften aller materiellen Theilchen seien solche,
dass die Theilchen auf einander einwirken, Dass dies auch
eine Hypothese ist, geht daraus hervor, dass die Theilchen
auf einander auch nicht einwirken könnten, wodurch alle
jene Bewegungen entfielen, welche auf eine Beeinflussung
der Körpermassen durch ihrs Kraftsphären hinweisen. Tst
es nun nicht eine überaus gewagte Hypothese, den Körpermassen
einen fernwirkenden Einfluss auf einander zuzuschreiben
; woher kam er?
Tst aber Gott im Wesen des Raumes, so folgt aus
dieser Annahme, die sich so dringend nothwendig aus den
Erscheinungen ergiebt, eine Einheit der Schöpfung,
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