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T
Wittig: Wer von uns ist heute spiritistisch krank? 295
entgegen. Damit dasselbe aber zur guten Ausführung
kommen kann, sowie im Interesse vollständiger Nachträge
zu der jetzt vorläufig gelieferten Büchersehau, bittet der
Verfasser — Schriftsteller, Redakteure und Verleger, welche
Arbeiten über den modernen Hypnotismus veröffentlichen,
dieselben gütigst an seine Adresse*) gelangen zu lassen.
Ferdinand INLaack,
Wer von uns ist heute spiritistisch krank?
Beantwortet von Ctr. C« Wittigj
auf „Die spiritistische Krankheit. Eine Warnung von Wolfg.
Kirchbach" in „Vom Fels und Meer" Heft XII, 1886—87.
(Septemberheft 1887). Berlin und Stuttgart, W. Spemann.
VIII.
(Fortsetzung von Seite 258.)
Ich selbst nahm zur Zeit diese interessante Belehrung
über die „logische Unmöglichkeit des Photographirens einer
Hallucination" hin mit der stillschweigenden Frage: ob es
denn nicht Vielen a priori ebenso absurd und unlogisch erscheine
, das Entstehen und Verrchwinden sinnlich-leibhaftiger
jenseitiger (transcendenter) Geistermaterialisationen zu behaupten
, als das blosse Photographiren von deren Visionen?
Warum sträubt man sich denn nur gegen das letztere und
gegen das erstere nicht? Erscheint nicht im Spiritismus fast
Alles nach unseren gewöhnlichen Begriffen absurd und unlogisch
? Dies ist der Entwickelungsgang der Streitfrage, ob
man „Hallucinationen photographiren" könne. Man hat es
ja noch gar nicht versucht, sein Instrument auf solche zu
richten. In Irrenhäusern wäre die beste Gelegenheit dazu
Wenn es wahrhafte Geist-Visionen und mit diesen übereinstimmende
wahrhafte Geist-Materialisationen giebt, so ist
doch klar, dass die letzteren sich aus den ersteren hervor
entwickelt haben, dass letztere demnach materialisirte
Geistvisionen oder -Hallucinationen und diese folglich auch
photographirbar sein müssen. Wenn aber Materialisationen
keine blossen Phantasien, Hallucinationen oder Geister-
Visionen und nur als solche nicht photographirbar sein
sollen, was sind denn dann die photogi aphirbaren Materialisationen
für Realitäten neben denen unserer gewöhnlichen
sinnlichen Wirklichkeit? Ich bleibe dann gespannt auf das
*) Herrn Max Dessoir^ Berlin, W., Küthenerstr. 27«
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