Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 297
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Wer von uns ist heute spiritistisch krank? 297

den Spiritisten circtiliren. Es ist der einfachste und durchsichtigste
Betrug von der Welt. Je nachdem man irgend
einen lichten Gegenstand vor dem Apparat bewegt, kommen
auf den Platten die seltsamsten Figuren zum Vorschein.
Bewegung in einer Bogenlinie genügt, um eine scheinbar
verhüllte Gestalt zu erzeugen, ein Stückchen Papier, ein
kleiner Spiegel, ein Stückchen Gazewatte, alles nur Erdenkbare
und im Äermel Verbergbare genügt, um, flüchtig vor
dem aufgestellten Apparat bewegt, eine Welt von höchst
frappirenden Figuren hervorzubringen, und die Figuren auf
den Geisterphotographien aus der 'transcendentalen1 Welt
tragen durchweg so ungenirt und deutlich das Gepräge
solcher irdischen Herkunft, dass wir absolut keine Nöthigung
empfinden, an irgend welche Geister oder 'transcendentale'
Materie zu glauben, welche Baron du Prel höchst tiefsinnig
für derlei als Erklärung braucht. Es wird der Schluss
erlaubt sein, dass, so lange die 'transcendentalen1 Photographien
gerade dieselben Bilder ergeben, wie die, welche
man auf oben geschilderte Weise erzeugt, sie auch so hergestellt
sind. Selbst Eduard von Hartmann in seiner trefflichen
Schrift gegen den Spiritismus scheint für einen
Augenblick vergessen zu haben, dass ja thatsächlich alle
diese Gestalten nicht als solche vorhanden sind, welche wir
zu sehen glauben, sondern dass die Lichtwischer auf der
Photographie, mit einiger Methode der Bewegung veranlasst,
unsere Phantasie denselben Täuschungen der Vorstellung
unterwerfen, welchen uns auch das wirkliche Phantom
unterwirft, das alles mögliche sein kann. wie Wasserdampf,
eine Spiegelung, Watte, ja, das grobe, unverschämte Medium
selbst, welches nach dem Wein riecht, den es vorher getrunken
hat, und wenn dieses sich ganz kaltblütig vor die
Photographie hinstellt und sich entsprechend bewegt, so
kommt unfehlbar auf der Platte dasselbe weisse Gespenst
zum Vorschein." —

Der auf Spaltseite 1223 und 1224 als Trumph dieser
Darstellung in einem Holzschnitt beigefügte „photographirte
Geist", der schnurrig genug aussieht, um ihn nicht sofort
verdächtig zu finden, ist bei weitem davon entfernt, den vom
Herrn Herausgeber der „Psych. Stud." April-Heft 1886 beigegebenen
Tafeln der allmählichen Entwicklung eines solchen
Phantoms zu entsprechen, und zwar unter denselben
ßeobachtungsbedingungen, unter denen sie dort
entstanden sind. Diese letzteren vergisst Herr Kirchbach
ganz. Noch niemals haben die Spiritisten geleugnet, dass
man ihre echten Geisterphotographien auch irgendwie besser
oder schlechter nachahmen könne; aber sie haben auch noch


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