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Aksakow: Krit Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk, 311
„Im Jahre 1875 wurde ich eingeladen, einer Reihe von
Seancen beizuwohnen, welche in der bescheidenen Wohnung
einer jungen verheiratheten Frau, einem nicht-professionellen
Medium, in Newcastle-on-Tyne abgehalten wurden. . . Das
Grundproblem ist dieses: eine verhältnissmässig ungebildete
Frau antwortete auf kritisch wissenschaftliche und andere
Fragen durch 37 Abende, drei Stunden an jedem, auf eine
solche Weise, wie wahrscheinlich kein anderer Mensch, sei
es Mann oder Frau, in England zu thun im Stande wäre. . ♦
Ich kann auch bemerken, dass vollständige Details über die
Art, in welcher diese Seancen geleitet wurden, über die
Autobiographie des Mediums, über typische Fragen und
Antworten u. s. w. in der 'Psychological Review', Vol. I,
p. 215, October 4878 zu finden sind. — Es ist nöthig, in
Gedanken zu behalten, dass das Medium eine nur massig
gebildete Frau war, dass sie in Gegenwart kritischer
Beobachter ihre Sitzungen hielt, dass die Fragen nieder-
geschrieben und laut vorgelesen wurden in dem Augenblick,
wo man sie stellte, dass die Antworten darauf in demselben
Schreib-Hefte rasch und im Stegreif schriftlich ertbeilt wurden
ohne irgend welche Gelegenheit für Erkundigung, Durchsicht
oder Correktur, dass die Fragen über viele wissenschaftliche
und andere Gegenstände handelten, mit denen Frauen gewöhnlich
gar nicht vertraut sind, dass unsere mediumistische
Frau ihre gänzliche Unbekanntheit mit den Gegenständen
versicherte und behauptete, ihre Hand schriebe sie automatisch
nieder, ohne dass sie selbst um die Richtigkeit oder
Unrichtigkeit der Antworten wisse, und dass diejenigen Leute,
welche sie am besten kannten, erklärten, sie hätte keinen
Geschmack an wissenschaftlichen Studien, keinen Zugang
zu wissenschaftlichen Büchern und, so weit sie es wüssten,
der Wissenschaft keinerlei Beachtung geschenkt..(p. 85).
Ich will hier noch besonders hinzufügen, dass die
Antworten vom Medium in normalem Zustande und bei
Dunkelheit geschrieben wurden. Ich wähle nur einige Beispiele
von Fragen und Antworten aus: —
„Frage: — Wie wird die Ton-Empfindung dem Be-
wusstsein zugeführt?
„Antwort: — Das ist ein viel umstrittener Gegenstand.
Selbstverständlich werdet ihr wissen, dass der Ton gleich
dem Lichte und der Wärme Bewegung ist und von in Bewegung
gesetzten Lufttheilchen verursacht wird; was ihr
die Schwingungsweite nennt, sind bewegte Theilchen in
rückwärts und vorwärts schwingenden Bewegungen, welche
eine sich ausbreitende Tonwelle erzeugen, die an die in enger
Berührung mit dem Trommelfell stehende Ohrmuschel schlägt!
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