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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartoiann's Werk. 313
„Frage: — Willst du mir gefälligst sagen, wie sich
das Verhältniss stellt zwischen spezifischen Schlägen (ich
war des Wortes nicht ganz sicher, aber ich fasste es als
'Schläge' [beats] auf und schrieb es so nieder) der Luft
betreffs ihres constanten Volumens und des constanten
Druckes, welcher berechnet werden kann aus der beobachteten
Geschwindigkeit des Tones, und der nach Sir Isaac Newton^
Formel berechneten Geschwindigkeit ?
„Antwort: — Das Verhältniss kann nur auf diese
Weise berechnet werden. Angenommen, zwei Saiten werden
angeschlagen oder zwei Gabeln werden zu gleicher Zeit angestimmt
; wenn die Stärke des Tones dieselbe oder beinahe
dieselbe ist, so werden die Schläge in folgender Weise stattfinden
: — Angenommen, eine Pulsation schwingt im Verhältniss
von 228 in der Sekunde und die andere mit 220,
so werden die Schläge das Ohr im Verhältniss von 228—
220=8 per Sekunde treffen; dies wird euch 8 Schläge in
der Sekunde liefern und ist das äusserste, was dem Ohre
zugeführt werden kann. .
„Frage: — Willst du uns eine Erklärung der Ursache
von Schlägen unvollkommener Konsonanzen geben?
„Antwort: — Diese Frage gehört eigentlich in die
Akustik. Ein Schlag oder eine Pulsation wird verursacht
durch eine Tonwelle, und viele Töne erzeugen viele Wellen.
Die Töne, welche von einem Theile eines Zimmers ausgehen,
erfüllen die Luft in ihrer Nachbarschaft, und die Wellen
wirken störend auf einander, indem sie auf diese Weise
unvollkommene Schläge oder unvollkommene Pulsationen
erzeugen, und das Ohr nicht in gleichzeitigen Schwingungen
erreichen." . . („Light", April 18, 1885, p, 189.)
„ Fr a g e: — Willst du dich gefälligst auf eine populäre
Beschreibung des menschlichen Auges beschränken, wenn
du mit Belmholtz's Theorien nicht bekannt bist?
„Antwort: — Ich weiss weder etwas von dem Herrn,
noch von seinen Theorien, noch von seinen Werken. Das
menschliche Auge ist convex, vor dasselbe ist die kugelförmige
Hornhaut gesetzt. Es ist in drei oder, wie nicht allgemein
bekannt ist, vier Häute eingeschlossen, in die Hornhaut, die
Aderhaut und die Netzhaut, welche keine wirkliche Haut,
sondern bloss eine Ausbreitung des Sehnerven ist. An der
äusseren Seite der Hornhaut befindet sich eine Haut, welche
die Hornhaut selbst bedeckt, und welche in der Medizin
bekannt ist als 'adriata* oder 'conjunctivae die Bindehaut.
Die Aderhaut liegt innerhalb der Hornhaut und ist von
einer dunkelbraunen Farbe, welche man unter dem Namen
'schwarzes Pigment* kennt, um alle unnöthigen Lichtwellen
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