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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v, Hartmann's Werk. 315
denen keiner als sorgfältig präparirter Aufsatz eines ausgebildeten
Studenten dieser Wissenschaft einem solchen zur
Unehre gereicht haben würde; und doch wurden alle von
ihnen ohne Halt und Stocken auf den Antrieb des Augenblicks
und anscheinend ohne Vorbereitung irgend welcher
Art niedergeschrieben. Ich kann constatiren, dass während
der ganzen Seancen das weibliche Medium allem Anschein
nach in seinem normalen Zustand sich befand. Die Frau
befand sich nicht im Trance oder in einem abnormalen
Zustande irgend welcher Art. Sie unterhielt sich mit uns,
und antwortete auf zufällige Fragen in gewöhnlicher Art;
die einzige über ihr Wesen ausgeübte Controlle bestand
darin, dass ihre Hand automatisch Antworten schrieb, wie
ich solche Ihnen yorgelegt habe.
„Die Thatsachen, für welche ich gegenwärtig bürge,
bestehen darin, dass die Fragen zum grössten Theile von
mir selbst entworfen und gestellt wurden, dass dem Medium
kein vorhergehender Wink ertheilt wurde in Betreff des
Oharacters der zu stellenden Fragen, dass Niemand ausser
mir wusste, was für Fragen gestellt werden sollten, dass
viele Fragen im Drange des Augenblicks ohne Vorbereitung
irgend welcher Art gestellt wurden, dass die Antworten
sichtbar und sogleich vor uns durch die Hand des Mediums
geschrieben wurden, dass es für die Frau ganz unmöglich
war, durch irgend welche bekannte natürliche Mittel angeregt
und hingeleitet zu werden zu den durch die gestellten Fragen
erforderlichen Antworten, und dass das Medium ganz unbezahlt
geblieben ist für ihre geleisteten Dienste, da sie
niemals angeboten, und niemals wirklich einen einzigen
Penny Belohnung erhalten hat für die Hunderte von Stunden,
die sie so selbst verleugnend widmete, um die Forscher in
Stand zu setzen, die wunderbaren Phänomene zu prüfen,
welche durch ihre Mediumschaft zu Tage traten." (»The
Spiritualist" 1876, II, p. 190.) —
Die „Society for Pychical Research4* (Gesellschaft für
psychische Forschung in London), deren Beachtung
dieser Fall vorgelegt wurde, fand ihn werthlos Angesichts
„der handgreiflichen Schnitzer, welche diese
Antworten enthalten." Irrthümer sind immer möglich,
und Mr. Barkas hat diese Antworten nicht etwa als Beispiele
wissenschaftlicher Unfehlbarkeit hingestellt. Der
Hauptpunkt liegt nicht darin. "Wenn wir auch zugeben,
dass selbst die Hälfte der Antworten Irrthümer enthalte,
(die im Journale der Gesellschaft im Jahre 1885 veröffentlichte
Kritik hat deren nicht über ein Dutzend hinaus
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