http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0361
Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 355 I
„Seit dieser Zeit veröffentlichte ich im Jahre 1862 in
einem kleinen astronomischen Buche, betitelt: — 'Common
Sights in the Heavens' (Allgemeine Blicke in die Himmelstiefen
), dieselbe Erklärung dieses vermeintlichen Geheimnisses
, aber der bannende Einfluss der 'Autorität' ist so
stark, dass erst jetzt astronomische Schriftsteller zu con-
statiren beginnen, das Geheimniss der Satelliten des Uranus
sei wahrscheinlich der Axenstellung dieses Planeten
zuzuschreiben.
„Im Frühjahre 1859 hatte ich abermals Gelegenheit,
durch dasselbe Medium mit dem, der sich für denselben
Geist erklärte, zu verkehren, und ich fragte> ob ich noch
über eine andere in der Astronomie bisher nicht bekannte
Thatsache belehrt werden könnte. Zu dieser Zeit befand
ich mich im Besitz eines Teleskops mit einem vierzölligen
Objectiv-Glase und von 5 Fuss Brennpunkt-Weite. Ich
wurde belehrt, dass der Planet Mars zwei Satelliten hätte,
die bis jetzt noch kein Mensch gesehen habe, und dass ich
sie unter günstigen Bedingungen entdecken könnte. Ich
ergriff die erste Gelegenheit, nach ihnen zu forschen, verfehlte
aber, sie zu finden. Ich erzählte drei oder vier von
meinen Freunden, welche mit mir sogenannte spirituelle
Phänomene erforscht hatten, von dieser Mittheilung, und
wir beschlossen, darüber Stillschweigen zu bewahren, da
wir keinen Beweis für ihre Richtigkeit hatten, und bloss
ausgelacht werden würden, wenn wir so etwas ohne Beweis
behaupten wollten. Als ich in Indien war, erwähnte ich
diese Mittheilung gegenüber Mr. Sinnett, aber zu welcher
Zeit, kann ich mich nicht mehr erinnern. Achtzehn Jahre
nachher, dass mir gesagt worden war, diese Satelliten
existirten, wurden sie, nämlich im Jahre 1877, von einem
Astronomen in Washington entdeckt.
„Dies sind zwei unter anderen Thatsachen, welche mich
bei meiner Leetüre veranlasst haben, über die von Mr. Stock
zuerst gestellte Frage diese Anmerkung zu machen.
„A. W. Drayson."
5. Mediumismus von Säuglingen und kleinen
Kindern. —
Herr von Hartmann sagt uns: — „Nur ein Medium,
das Schreiben gelernt hat, wird unwillkürliche oder
fernwirkende Schrift produciren können" (S. 49). Es
ist in die Augen springend, dass Säuglinge noch nicht
schreiben können, und dass, wenn das Gegentheil festgestellt
wird, dieses als zwingender Beweiss dienen muss, dass
wir es in diesem Falle mit einer intelligenten Thätigkeit zu
23*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0361