Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 378
(PDF, 149 MB)
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378 Psychische Studien. XV. Jahrg. 8. Heft. (August 1883.)

ihrer Gedancken, lauter Widerspeimigkeit ihres Willens,
lauter Finsternuss ihres Verstands, und lauter Einbildungen
alles Uebels u, s. w.) langte endlich vor die Geistliche
Obrigkeit, bey welcher Rosa in Verdacht käme, als seye sie
von dem Teuf fei betrogen, und als seye ihr Lebeu eine
lautere Scheinheiligkeit. Dahero wurden die fürnehmsten
Geist- und Weltliche Doctores verordnet, sie auff das
seharffeste zu examiniren, und wohl zuzusehen, ob man autl
den Grund kommen könte. Bey dem ersten Examen [dieses
offenbaren lnquisitions- oder Hexenprozess-Verfahrens] waren
ihre Mutter und die Rentmeisterin Maria 'Gemahlin des
Spanischen Rentmeisters zu Lima, Namens Gundisalvus de
la Massa,) gegenwärtig: und in selbigem ward die Jungfrau
von ihrem gantzon Leben von ihrer Kindheit an examinirt.
Es ward ihr bey Krafft dess heiligen Gehorsams befohlen,
alles und jedes zu bekennen: und ihre Mutter solte wohl in
Obacht nehmen, ob die Tochter in allem die Wahrheit
redete. Da muste nun die demüthige Rosa offenbahren, was
sie allzeit zu verschweigen gedacht hatte: und diss wäre ihrem
demüthigen Hertzen eine grösser Schmertz, als wan maus
zu jeder Frag mit einem Messer durchstochen hätte. Endlich
käme der Schluss herauss, sie seye nicht vom Teuf fei
betrogen, sonder von dem Geist GOtteserleucht.
Unangesehn dessen ist sie noch vilmahl sehr scharff examinirt.
und wegen ihres Glaubens starck erforscht worden: die weil
sich die Geistliche nicht einbilden konten, dass ihre Sach
könte auffrichtig seyn. Rosa aber hat sich allzeit so weisslich
verantwortet, dass ihre Feind Schamroth musten darvon
gehen. Die Geistreicheste-Männer haben auch müssen bekennen
, dass Rosa in ihrem funtfzehenden Jahr zu höherer
Vollkommenheit seye gestiegen, als mancher sein Lebtag
hat können ersteigen u. s. w." (Aus einem ausführlichen
Auszug auss dem „Leben der Heil. Rosae", von R. P.
[Ehrw. Vater] Leonardo Hansen, Prediger-Ordens, Provincial
in Engelland, in Latein beschriben: — „Rosa Peru ans,
seu vita Rosae de S. Maria, impressa Oeniponti [Inspruck
in TyrolJ, 1667.) — Ihre ,,Vita" oder Lebens-Legende stempelt
sie durch die meisten absonderlichen Charakterzüge zu einem
der vielen echten spiritistischen Medien ihrer
Zeit, welche sehr leicht als Zaubeier und Hexen in
Collision mit der römischen Kirche, resp4. deren damaligem
erstem Zionswäcbter, dem stets Ketzerei und Zauberei
riechenden Dominikaner-Orden, gerathen konnten, wie
Exempla noch bis heute nicht bloss in Peru lehren. Rosa
wurde 1586 in Lima von vornehmen, obgleich armen Eitern
geboren und starb am 244 August 1617 (also ein Jahr vor


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