Freiburger historische Bestände - digital

384 Psychische Studien. XV. Jahrg. 8. Heft. (August 1888.)

ihm unbequemen modernen Sehreib-Medien des Spiritismus
einen versteckten Schlag zu führen, deren Prophetien
gewissen Leuten ein Dorn im Auge sind, als ob es noch gar
keine erfüllten Prophezeihungen derselben gäbe. Vielleicht
überzeugt sich unser Anonymus aus den im December-Heft
1886 8. 572 bloss von uns gegebenen Nachweisen von der
Realität solcher wundersamer psychischer Vorhersehungen
oft bis in die kleinsten Nebendetails hinein*

d) Von dem französischen Dramatiker und Lustspieldichter
Victorien Saräou berichtet uns Rudolf von Goltschall
in seinem literarischen Essay über ihn in „Nord und Süd''
(Breslau, S. Schottlaender,) XLI. Band — Juni 1887 —
Heft 123, dass derselbe, zu Paris 1831 geboren, sich zuerst
der Medizin, später mehr historischen Studien widmete.
„Seine Lebenslage war nicht derart, dass sie ihm erlaubt
hätte, sich ausschliesslich für seine künftige Laufbahn
vorzubereiten; er musste Stunden in verschiedenen Lehrfächern
geben, Beiträge für Zeitschriften und Wörterbücher
beisteuern, nur um seine Existenz fristen zu können. Um
des Erwerbes willen wandte er sich auch zuerst der Bühne
zu: doch sein erstes Stück „Taverne des etudiants," obschon
im Pariser 'Quartier latin', am Odeon (1854) aufgeführt,
machte ein entmuthigendes Fiasko. Sardou kehrte wieder
zu den ernsten Wissenschaften zurück; ja er hatte in seinem
ganzen Wesen einen mystischen Zug, der durchaus nicht
zum Cultus der heiteren Thalia zu passen schien: er war
ein Adept der neuen Geheimwissenschaften, der Magie des
19. Jahrhunderts, obschon damals die Home und Stade noch
nicht von sich sprechen machten; doch gab es in Paris
stets eine grosse Gemeinde, welche diesem Cultus anhing.
Wir selbst haben die magnetischen Vorlesungen des Baron
Dupotet in Palais-Royal wiederholt besucht und den Experimenten
beigewohnt, welche dort mit männlichen und weiblichen
Somnambulen vorgenommen wurden. U. s. w," —