Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 395
(PDF, 149 MB)
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Wittig: Herr Hermann Biels in Berlin contra Dr. du Prel etc. 395

solcher Gnade theilhaftig geworden war, Hess sie auf das
Weihegeschenk (das sie stiftete) folgende Inschrift
setzen: —

„Nicht die Grösse des Steines ist wunderbar, sondern die

Gottheit!

Eleo trug fünf Jahre die Bürde unter dem Herzen,
Bis sie hier schlief und der Gott Heilung der Kranken

verlieh." —

Und was sagt Herr Biels zu diesem wörtlichen Berichte?

„Ist diese Münchhausiade nicht köstlich? Doch sehen
wir den Priestern etwas genauer auf die Finger. Das ansehnliche
Monument der Kleo stand im Tempel zu Jedermanns
Ansicht; die allerdings schlechten Verse scheinen die Relation
der Tafel zu bestätigen. Also muss doch die Geschichte
wahr sein. So werden die schlichten Frauen, für welche
dieser Bericht bestimmt war, wohl gedacht haben. Und
auch der heutige Anhänger des 'Monismus1, der einem
Eglin{g^)lon glaubt, dass er durch die Decke des Zimmers
geflogen sei, wird über das frühreife Knäblein der Kleo nicht
allzusehr erstaunen. Für die Anderen aber ist die Aufklärung
des Wunders sehr einfach. Die Wahrheit der
Inschrift wird man dahingestellt sein lassen. Die Frau mag
mit oder ohne Hypnotismus von ihrem Leiden befreit worden
sein. Das ist ja, wie die Inschrift sagt, wunderbar, aber
nicht unmöglich. Aber von dem wirklichen Wunder steht
ja gar nichts auf der Inschrift, von dem Knaben ist dort
gar nicht die Rede. Wie sollte die gute Frau die Hauptsache
vergessen haben? Also ist das Wunder auf die
einfachste Weise von der Welt entstanden. Es ist erlogen
in maiorem dei gloriam!" —

So Herr Biels. Seiner offenbaren Ansicht nach giebt
es gar keine weiteren Auswege behufs Erklärung dieses
angeblichen Wunders. Das (nach fünfjähriger Schwangerschaft
) geborene, gehfähige Knäblein dient ihm nur zu
einem drastischen Vergleich mit dem angeblich durch eine
Zimmerdecke gefahrenen Medium EgUnion. Er hat keine
Ahnung, was jener Heilbericht wirklich gemeiut haben
könnte. Ihm ist er total oder zum grössten Theil erlogen,
eine Münchhausiade. Trotzdem ahnt er etwas von einer
wirklichen Heilung der Frau mit oder ohne Hypnotismus.
Aber darauf legt er keineswegs den Accent, wie die
spiritistischen Monisten und Dualisten thun würden, sondern
auf das vermeintliche unmögliche Wunder. Er ist der
Wunderjäger! Wir wollen versuchen, ihm den Staar über
dasselbe zu stechen, ohne dass er sich blind bis zu Eglinton's
angeblich durchfahrener Zimmerdecke damit zu versteigen
braucht. Nach allen übrigen von ihm selbst mitgeteilten


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