Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 399
(PDF, 149 MB)
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Wittig: Herr Hermann Diels in Berlin contra Dr. du Prel etc. 399

Philol. Forsch. IX. S. 23 ff. [Berlin 1886].) Da hiess es
sieh gedulden, bis der Gott wieder erschien. U. s. w." —
Wir müssen uns eine weitere Widerlegung der einzeln
vorgeführten 22 Fälle von den angeblich 50 Heilberichten
für einen anderen Artikel vorbehalten, bis wir die Urtexte
und Original-Uebersetzungen selbst eingesehen haben. Herr
H. Diels selbst macht uns auf S. 41 noch weiter stutzig
durch seine Bemerkung über das im 23. Falle erzählte
Ereigniss im heiligen Bezirk des Asklepios zu Troizen, woselbst
der einen Bandwurm im Leibe tragenden Aristagora im
Traume von den Söhnen des Gottes, um den Wurm zu
entfernen, der Kopf abgeschnitten worden sei, den sie nun
nicht wieder aufsetzen konnten, worauf der von Epidauros
zurückkehrende Asklepios ihr gleichfalls im Traume den
Kopf wieder auf den Hals aufgesetzt, darauf den Bauch
aufgeschnitten, den Bandwurm herausgenommen und wieder
zugenäht habe. Und von Stund an war sie gesund. Dieser
Fall macht Herrn Biels gewaltiges Kopfzerbrechen. Er
citirt ein ähnliches Wundermärchen aus Aelian's Thiergeschichte
(IX, 33) von Hippys, einem Historiker des
5. Jahrhunderts v, Chr., und meint: — „Nach meinem
Urteil ist es unverkennbar, dass die 'Iamata' des 3. Jahrhunderts
die alte Heilgeschichte benutzt, aber zeitgemäss
ausgeschmückt haben. Denn die einzige Aenderung, die sie
vornehmen, beruht darauf, dass sie den Fehlgriff von Epidauros
auf die Filiale in Troizen abwälzen. Es hätte einen schlechten
Eindruck gemacht, wenn die Patienten vor der Kur sich den
Fall als möglich vorgestellt hätten, wenn auch nur für einen
Tag, kopflos umherzulaufen. So etwas durfte nicht auf
Epidauros sitzen bleiben. Auch wird die unrichtige Diagnose
gerügt, welche sich die Troizenier zu Schulden kommen
Hessen, indem sie den Wurm in der Brust- anstatt in der
Bauchhöhle suchten. (Freilich bewegen sich die Iamata
selbst in ähnlichen Vorstellungen, wenn sie das Wasser einer
Wassersüchtigen durch Abschneiden des Kopfes ablaufen
lassen [Nr. 21] und verschluckte Blutegel durch Oeffnen der
Brust herausholen [Nr. 13].) Es scheint demnach, dass
unsere 'Iamata' nicht alle dem dritten Jahrhundert
angehören, dass vielmehr damals bei der Erneuerung
der alten Weibtafeln eine zeitgemässe Redaction
vorgenommen wurde. Die alten Aufschriften der Bilder
in ihrer schwer lesbaren, wohl auch verwischten Schrift
übten nicht mehr die gewünschte Reklame aus; so wurde
damals, als der Reichthum des Tempels solchen Luxus
gestattete, eine glänzende Publikation veranstaltet, welche
z. T. das alte Material in vermehrter und verbesserter [? nicht


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