Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 404
(PDF, 149 MB)
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404 Psychische Studien. XV. Jahrg. 9. Heft. (September 1883.)

anders; die Sprachorgane sind Instrumente, die zum Sprechen
überhaupt und zu jeder Nationalspraehe erst eingeübt
werden müssen" (S. 451, 452). ~

Somit ist also die Unmöglichkeit für einen Somnambulen
, eine Sprache zu reden, welche er nicht versteht, oder
Musik zu machen, die er nicht gelernt hat, wohl begründet.
Nichtsdestoweniger sind im Spiritismus diese Thatsachen
wohl bekannt. Wir haben hierfür an erster Stelle ein
Zengniss, das nichts zu wünschen übrig lässt: das des
Richters (Judge) Edmontls, der dieses Phänomen in
seiner eigenen Familie — au der Person seiner Tochter
Latira beobachtet hat. In seiner „Einleitung"' zum 2. Bande
seines Werkes: — „Spiritual isrn%< (1855) — finden
wir interessante Details über die Entwicklung der medium-
istischen Fähigkeiten seiner Tochter, die er noch nicht
nennt: —

„Ich kann diesen Fall (der Veränderung des Characters
der Mediumschaft) am besten erläutern durch einen kurzen
Bericht über ein Medium, dessen gesammten Fortschritt ich
mit hohem Interesse verfolgt habe.

„Sie war ein junges Mädchen von leidlicher Erziehung
und warmer Anhänglichkeit an den Römisch-katholischen
Glauben, ihre Kirche verbot ihr, an den Spiritualismus
zu glauben, und sie weigerte sich, irgend welchen Manifestationen
beizuwohnen, obgleich sie rings um sie her gar
häufig waren. Endlich wurde das Haus, in dem sie wohnte,
das, was man in früheren Tagen 'spukhaft' (haunted) genannt
haben würde. Es dauerte dies so beinahe sechs
Monate lang, während welcher Zeit sie sonderbare Töne
hörte und von verschiedenen Vorgängen Zeugin war, die,
wie sie überzeugt ward, nicht das Product irgend einer
sterblichen Wirkungskraft, aber offenbar intelligenter Natur
waren. Ihre Neugier wurde erregt, und sie suchte ein
Medium. Sie sah bald genug, um sich von einer geistigen
Wirkungskraft zu überzeugen, und sie wurde sehr bald
selbst ein Medium. Es ist jetzt (1855) ungefähr ein Jahr
her, seit sie zu einem solchen entwickelt wurde, und ihre
Mediumschaft hat in dieser Periode viele Formen angenommen
.

„Anfangs wurde sie heftig an ihrer Person hin und
her geschüttelt. Sie schrieb bald mechanisch; das heisst,
ohne irgend welchen Willen von ihrer Seite und ohne ein
Bewusstsein von dem, was sie niederschrieb. Da sie einen
starken Willen hatte, so war sie durch Ausübung desselben
jeden Augenblick im Stande, die Manifestation einzuhalten.
Sie wurde demnächst ein Sprechmedium. Sie war nicht,


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