Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 421
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Giebt es eine Auferstehung des Leichnams etc.? 421

und nicht sofort nach ihrem Hinscheiden oder leiblichen
Tode wieder! Dieser seit Jahrhunderten wuchernde und
fortgenährte theologische Irrthum wird in der von uns bereits
angezogenen theologischen Schrift Carsten1^ gründlichst widerlegt
Wir hoffen, noch einmal besonders darauf eingehen
zu können.

Schreiber dieses war und ist weit davon entfernt, einen
guten religiösen Trost von sich abzuweisen. Aus
eigener Erfahrung weiss er, was ein solcher unter Umständen
werth ist, damit man sich durch ihn von der sinnlichen
Erscheinung losreisse und zum rein Geistigen und Göttlichen
erhebe. Beim Verluste einer heißgeliebten nahezu achtjährigen
Tochter, sie sich im Leben oft mit ihm über Tod
und Jenseits durch viele eindringliche Fragen unterhalten,
erhielt er im Januar 1885 vom amtirenden Geistlichen ein
Schriftchen: — „Dein Kind lebet! Ein Büchlein über
das Kindersterben." 3. Aufl. (Bremen, 1879, in Commission
bei J. D. Noltenius). — Am offenen Grabe hatte er uns
Eltern das trostvolle Wort zugerufen: — „Euer Kind
spricht zu Euch heute mit dem fast gleichaltrigen Jesusknaben
zu seinen, den auf dem Heimwege Verlorenen
suchenden und im Tempel Jerusalems mitten unter den
Weisen und Schriftgelehrton wiederfindenden Eltern: —
4Wusstet ihr denn nicht, dass ich in dem sein muss, was

meines Vaters ist ?7"--Und daheim las ich im genannten

Büchlein S. 7: — „0, ich weiss es, es ist ein unaussprechlicher
Schmerz, denn es ist der stärksten, der grössten Liebe
Schmerz, und es ist Alles dabei so dunkel, es sieht
wie ein schmählicher Itaub aus; dicht an unserem
Herzen ist ein Mord begangen worden, und welch' ein
Frevel! das frühe, frische, frohe Kindesleben zu vernichten
! die reiche, schöne, volle Lebensknospe nicht znr
Blüthe kommen zu lassen! War das süsse Kind denn nur
geboren, um zu sterben? War es uns nur gegeben, um uns
durch sein Nehmen die tiefste Wunde zu schlagen und
mit den stärksten, edelsten Gefühlen unseres Herzens ein
grausames Spiel zu treiben? 0, du barmherziger
Gott, dieses Kindersterben!" U. s. w. — Ferner: — „Das
Haus wird zwar leer, wie mir auch mein Haus
noch leer ist, seitdem ich meine beiden jüngsten Kinder
habe begraben müssen; aber das Herz wird nicht öde und
leer, sondern trägt grosse Hoffnungen und Erwartungen mit
sich herum, von denen es weiss, dass sie gewiss erfüllt, dass
sie sogar, obgleich sie so gross sind, doch noch einmal durch
die Erfüllung werden übertroffen werden. — Aber freilich,
am Glauben fehlt's. . . Sie sind so stark im Unglauben ge-


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