Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 428
(PDF, 149 MB)
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428 Psychische Studien. XV. Jahrg. 9. Heft. (September 1888.)

wir über dieses am 20. Juni er. hingeschiedenen orthodoxlutherischen
Leipziger Theologie - Professors interessanten
Lebensgang unter Anderem auch folgende Stelle: — „Er
stand dem praktischen Leben "fast kindlich gegenüber. Seine
Welt war die innere Welt des Geistes, der Empfindungen,
Stimmungen, Anschauungen und Gedanken. Er war eine
reiche, wie H. Leo ihn bezeichnete, metallreiche Natur mit
einem reichen Innenleben. Die innere Phantasie und das
Gemüth war seine Heimath. Die äussere Welt und das
Leben in ihr fühlte er als einen Druck, an dem er schwer
trug und oft darunter seufzte, ohne bestimmten Anlass.
Gerne weilte er in Einsamkeit, an stillen Orten, etwa an
Gräbern und im Gebete. Es ahnten wenige, welch ein
reiches inneres Leben er führte; nur in äusserer Verlorenheit
und Zerstreutheit that es sich etwa kund. Wie oft
hat man ihn gesehen, wie er in Leipzig auf Plätzen oder
Strassen mitten unter den Menschen weltabgezogen, in seinen
Gedanken versunken, — wohl auch im stillen Gebetsverkehr
mit Gott, — hinging oder auch stillstand, nichts merkend
von dem, was um ihn herum vorging, bis etwa der Gruss
oder die Anrede eines Begegnenden ihn fast aufschreckte
und er wie aus einer auderen Welt erwachend in diese
zurückkehrte! Solche Menschen des Innenlebens mögen
wohl auch vor Anderen besondere Erfahrungen machen.
Er war gewiss, manches erfahren zu haben von geheimnissvollen
Beziehungen zu Entfernten; er war wohl empfindlicher
für die geheimnissvolle Welt, die hinter der sichtbaren
stand. Er hat sich auch gern in Lektüre und Gedanken
in dieser Welt des Halbdunkels bewegt und konnte wohl
unzufrieden sich äussern über den oder jenen Freund, der
kritischer zu diesem Gebiete stand. Trotz dieser Welt-
abgezogenheit aber hat er doch einen Blick für Menschen
und Dinge und oft ein überraschend treffendes Urtheil über
sie gehabt. Es war nicht die reflektirende Beobachtung,
die ihm das vermittelte, sondern ein unmittelbares Gefühl,
was ihm den verborgenen Grund offenbar machte und ihn
den Mittelpunkt treffen liessU. s. w. —

Karl Friedrich August Kahnis, Di\ der Theologie und
Philosophie, Domherr des Hochstifts Meissen, Komthur des
sächsischen Verdienstordens u. s. w., geboren in Greiz am
21. December 1814, studirte in Halle zur Zeit des Kampfes
zwischen der sogenannten Hegel1 sehen Linken (Dr. Rüge und
Dr. Strauss) und der positiven Richtung (Tholuck, Heinrich
Leo und Hengsteriberg), habilitirte sich 184U in Berlin, ging
1814 als Extraordinarius nach Breslau, führte am 27. September
1845 seine Braut, die Tochter des Landraths von


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