Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 452
(PDF, 149 MB)
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452 Psychische Studien. XV. Jahrg. 10. Heft (October 1888.)

That so künstlich erzeugt wurde. (Vergleiche „Psychische
Stud." Februar-Heft 1888 S. 49 ff. u. S. 54.) Das ist die
famose Art der Beleuchtung, resp. Vergleichung eines
modernen Tkatbestandes mit einem antiken durch Herrn
Dieh\ Da aber, wo es sich um wirkliche Vergleiche zwischen
antiken Heilungen und den modernen eines Dr. Fahnestock
durch ,,Statuvolenceu handelt, erlahmt plötzlich sein vergleichendes
Wissen, so dass er nur noch einige spöttische
Andeutungen wagt über die moderne metaphysische Heilkunst
der „Mind Curers" durch den „Willen'*, während er als
approbirter Arzt*) dabei noch nicht einmal den himmelweiten
Unterschied zwischen dem tag wachen und dem statuvo-
lisclien Willen zu kennen scheint oder kennen will, um
diese beiden Willenskräfte durch falsche Gleichsetzung und
Verwechselung mit einander lächerlich zu machen; denn es
ist ja bekannt, dass der beste tagwache Wille eines noch
so berühmten approbirten Arztes nicht den einfachsten
Zahnschmerz anders zu beseitigen vermag, als indem er nach
Dr. Eisenbarts Vorgange den Zahn behandelt und aus dem
Organismus, wenn auch nicht mit dem Pistole herausschiesst,
so doch mit dem Schlüssel herausbricht, während der somnambule
Heilwille des Magnetiseurs die Schmerzen schon
durch einige leise Striche besänftigt. Die Herren Aerzte
des 19. Jahrhunderts haben auch nicht an die Möglichkeit
des Hypnotismus geglaubt, den ihnen der Magnetiseur
Hamen in den Jahren 1879 und 1880 in allen Hauptstädten
Deutschlands so drastisch vorführte, und nun besitzen wir
bereits eine ganze ärztliche Litteratur über hypnotische
Experimente!**) Möge Herr Hermann Biels wenigstens diese
zu studiren und selbst Versuche anzustellen beginnen, — und
wir wetten, dass er schon binnen Jahr und Tag die beiden
epid aurischen Tafeln anders und mehr im Sinne des von ihm
jetzt noch verspotteten Mesmerismus und Spiritismus auszulegen
beflissen sein wird. Es wird dies alsdann von seiner
Seite ein „vaticiuinm ex eventu", und nicht wie jetzt ein
solches „prae eventum" aus purem Vorurtheil gegen die
Sache sein!

*) Wir vermutheten wenigsten einen solchen in ihm, weil er sich
dieses Standes ho besonders annimmt; sollte er aber auch nur Philosoph
sein, der sich an dem neuen Berliner Philosphischen Jahrbuch
inithetheiligt, so sind seine verfehlten Vergleiche nur um so — philosophischer
!

**) Man sehe Max Dessoir: — „Bibliographie des modernen
Hypnotismus". (Berlin, Carl Buncker [C. Reymons], 1888.) 94 S.
gr. Lexikon-8°. — Desgl. Ferdinand Maack: — „Zur Einführung
in das Studium des Hypnotismus und thierischen Magnetismus
". (Berlin u. Neuwied a. Rh., Louis Heuser, 1888.) 32 S. gr.Lex. 8.


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