Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 453
(PDF, 149 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0459
Wittig: Herr Herrmann Biels in Berlin contra Dr. du Prel etc. 453

Wir fragen nun unsere scharf vergleichenden Leser:
— Worin findet man denu in allem vorher Mitgetheilten
die angeblich nüchterne Kritik des Herrn Biels gegenüber
einer mystisch angeregten Phantasie der Spiritisten und
Monisten, den wissenschaftlichen Ernst des Herrn Biels
gegenüber Dr. Eisenbar?sehen Vorstellungen? Ist und bleibt
er nicht gegenüber den Spiritisten und Monisten, welche
doch nur den thatsächlich natürlichen Vorgang zu ermitteln
und festzustellen suchen, so unerklärlich er auch erscheinen
und so wundersam er oft klingen mag, der eigentliche
Wunderjäger? Und macht er sich nicht selber lächerlich,
wenn er zuerst in die nämliche Grube fällt, die er Anderen
gegraben zu haben vermeint?

Schliesslich sekundirt dem Herrn Biels abermals Herr
Wolf gang Kirchbach in Dresden im „Magazin für die Litteratur
des In- und Auslandes" Nr. 27 v. 30. Juni 1888 mit den
Worten: — „Karl du Prel versucht in seiner neuesten Schrift
'Die Mystik der alten Griechen7 die Philosophen dazu
zu bewegen, 'den Maaszstab der Mystik an die alten Klassiker'
zu legen. Er hat sich auf Grund seiner neuerdings vollständig
spiritistischen Anschauungen besondere Vorstellungen
über den Dämon des Sokraies, über Orakel und Mysterien
gebildet, versucht die Lehren seiner 'Philosophie der
Mystik' darauf anzuwenden und verfährt ganz nach dem
Muster all jener Pseudophilosophen, welche ihre Gedanken
in allen Erscheinungen von Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft wiederfinden, in denen durch irgend eine Wort-
Verwandtschaft Gelegenheit zur Anknüpfung gegeben ist.
Wir aber glauben, dass die 'Mystik der alten Griechen'
denn doch nicht so ohne weiteres nur eine Vorstufe du
Prel'scher Mystifizirungen ist, zu denen gehört, dass du Prel
auch in dieser Schrift Kaufs 'Träume eines Geistersehers',
seine berühmten Sätze: — 'Es wird künftig, ich weiss nicht
wo oder wann, noch bewiesen werden, dass die menschliche
Seele auch in diesem Leben in einer unaufhörlich verknüpften
Gemeinschaft mit allen immateriellen Naturen der Geisterwelt
stehe', — Worte von bewusst und ausgesprochen
ironischer Absicht — als Behauptungen im Smne du
/Ve/'scher Mystik hinstellt. Dieser fortgesetzte Unterschleif,
den der du Presche Wuselgeist mit Kant sowohl, wie auch
mit anerkannten hypnotischen Erscheinungen zu Zwecken
einer Geister-Philosophie treibt, wird immer seltsamer, und
man legt kopfschüttelnd das Buch aus den Händen. Nun,
jedem erscheint die Welt so vernünftig und auch unvernünftig,
als ihm Gott unbehauene Hirntheilo gegeben hat, und wenn
König Lear meint, er sei 'ins Hirn gehauen', so ist das ein
schöner und anziehender Ausdruck." —


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