Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 469
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Christenthuin, Atheismus und Spiritismus, 469

ihre schöne Erscheinung stets ebenso strahlend schön, ebenso
voller Hoheit und unsterblichen Lichtes zu sehen, wie viel
Staub auch gegen ihre weisse Stirn aufgewirbelt werden,
ein wie dichter und giftiger Nebel auch ihre Glorie verhüllen
mag. Es ist bitterlich entmuthigend, und es kann nicht
ausbleiben, dass die Seele Schaden darunter leidet; denn es
liegt so nahe, sein Herz müde zu hassen, die kalten Schatten
des Verachtens um sich zu sammeln und die Welt
schmerzensmüde ihren Gang gehen zu lassen. Natürlich,
wenn man das in sich trägt, dass man, statt das Leichtere
zu wählen und sich selbst aus allem Verbände mit dem
Ganzen zu lösen, sich aufrecht halten und mit gespannten
Kräften, mit wachsamen Sympathien den vielstacheligen
Geisselschlag der Niederlage hinnehmen kann, so wie er
gerade fällt, Schlag auf Schlag, und doch seine blutende
Hoffnung vor dem Wanken behüten, indem man auf die
dumpfen Laute lauscht, die den Umschlag der Zeit verkünden
, und nach dem schwachen, fernen Schimmer späht,
der eines Tages vielleicht erscheinen wird! Wenn man
das in sich trägt! Aber versuchen Sie das nicht, Lyhnel
Bedenken Sie, was das Leben eines solchen Mannes sein
inüsste, wenn er wirklich Alles thäte, was in seinen Kräften
steht. Nicht reden zu können, ohne dass Hohn und Spott
in der Spur seiner Rede aufwuchert! Alle seine Worte
verdreht zu sehen, besudelt, zu schlauen Schlingen missbraucht
, vor seine Füsse geworfen, und dann, ehe man sie
noch kaum aus dem Kehricht aufgesammelt und wieder
entwirrt hat, plötzlich alle Welt taub zu finden! Und dann
an einem andern Punkte von vorn anzufangen genau mit
demselben Erfolge, und wieder und wieder! Und dann,
was vielleicht das Schmerzlichfite von allem ist, sich verkannt
, verachtet zu sehen von edeln Männern und Frauen,
zu denen man trotz der verschiednen Ueberzeugung mit
Bewunderung und Ehrfurcht aufsieht! Und doch rauss es
so sein, es kann nicht anders sein. Eine Opposition soll
nicht erwarten, dass sie deswegen angegriffen wird, was
sie wirklich ist und will, sondern einzig und allein deswegen
, was die Macht glauben will, dass sie sei und
denke; und ausserdem, die Macht, die dem Schwachen
gegenüber gebraucht wird, und der Missbrauch der Macht,
wie soll sich das trennen lassen? Denn das wird doch
wohl Niemand verlangen, dass sieh die Macht selber schwach
machen soll, um gegen die Opposition mit gleichen Waffen
kämpfen zu können» Aber darum bleibt der Kampf der
Opposition doch ebenso schmerzlich, ebenso aufreibend. Und
glauben Sie denn wirklich, Lyhne, dass ein Mann den Kampf


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