Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 473
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Christenthum, Atheismus und Spiritismus. 473

Aether zusammen. Der sie alle bewegende Aether durch-
herrscht sie alle körperlich. Wer aber bewegt und lenkt
den Aether so, dass Alles sich körperlich und geistig so
regelrecht in der gegebenen Weise entwickelt? Auf diese
Frage wird uns Herr Niels die Antwort wohl für immer
hübsch schuldig bleiben. Es ist wahr, die Erde ist zunächst
unser wahres Vaterland und muss es auch für unser unmittelbares
Streben bleiben; aber wer wollte uns verwehreu,
uns unseres weiteren überirdischen Zusammenhangs zu
erinnern? Es ist eine ganz unerwiesene Behauptung, dass
ausserhalb dieses Lebens nichts mehr liege. Das ist
Atheismus mit Unsterblichkeitsleugnung. Wir begreifen
wohl, in wie weit dieser Gedanke eine gewisse Berechtigung
haben könnte: nur einzig in dem Sinne und in der Beschränkung
, dass wir uns von einem Schmachten nach dem
Jenseits abwenden sollen, wenn uns dieses von den täglichen
Pflichten des Diesseits abwendig machen sollte, wie es die
päpstliche Kirche mit ihren Gläubigen gethan hat, als sie
diese nur auf den Himmel verwies, um die irdischen Güter
für sich einzuheimsen. Wir haben unsere Liebe und all unser
Denken unseren Mitmenschen zuzuwenden und deren Loos
mit dem unseren beständig leiblich und geistig zu verbessern.
Daneben kann doch aber immerhin, wie die Erinnerung in
die Vergangenheit, so auch unsere Sehnsucht in die Zukunft
streben, ohne Furcht vor der kirchlichen Hölle oder Hoffnung
auf einen kirchlichen (ich sage absichtlich nicht: christlichen)
Himmel, denn in den wirklichen christlichen Himmel können
alle Guten gelangen, in den zweifelhaften kirchlichen aber
nur die Anhänger und Heiligen der klerikalen Parteien.
Ausserhalb dieses unseres gegenwärtigen Lebens liegt noch
gar viel! Zunächst die Gegenwart und Zukunft unserer
Nachkommen, dann aber auch unsere allereigenste Zukunft
körperlich wie geistig nach unserem Tode. Körperlich
gehen wir in den allgemeinen Kreislauf der materiellen
Natur über, geistig mit dein, was wir geistig geschaffen
haben, in den allgemeinen Kreislauf der geistigen Natur
des Menschengeschlechts. Aber ausserdem ist der Geist
ja nur dadurch Geist, dass er sich in sich concentrirt,
urtheilt und die Ur-Theile wieder in neue Einheiten zusammenfasse
Wie kein Sonnenstäubchen materiell verloren
gehen kann, sondern dem Gesetze von der Erhaltung des
Stoffes folgt, so folgt der Geist dem Gesetze von der Erhaltung
der Kraft, ja er ist dieses verkörperte Gesetz
selbst. Da wird es, wie es für den abgestorbenen Leichnam
und seine Atome ein Weiterleben im Auseinander streben
und Neuverbinden der Theile giebt, wohl auch für den Geist


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