Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 489
(PDF, 149 MB)
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du Preis Die praktisch« Verworthung des Hypnotismus etc. 489

Die praktische Verwerthung des Hypnotismus für

die Mystik.

Vorselil&ge zur Begründung einer transeendent&len Experiment»!-

Psychologie.

Von Dr. Carl du Prel.

Mancher wäre ganz geneigt zu mystischen Studien, wenn
er nur wüsste, wie sie anzugreifen sind; und wäre ganz
erbötig, an Somnambulismus und Spiritismus zu
glauben, wenn er nur Augenzeuge ihrer Phänomene einmal
sein könnte. In anderen Gebieten freilich glaubt man auf
das Zeugniss von Autoritäten hin; in der Mystik aber macht
man seine definitive Ueberzeugung nur von der eigenen
Beobachtung abhängig. Berechtigt ist dieses Verfahren
nicht, aber begreiflich, weil eben die mystischen Thatsachen
gar zu sehr unseren Denkgewohnheiten widersprechen. Der
Grund, warum wir in diesem Gebiete fremdes Zeugniss
nicht gelten lassen wollen und mit unserem Urtheile bis zu
eigener Erfahrung zurückhalten, ist also kein logischer,
sondern ein phychologischer; er liegt in uns, nicht in den
objektiven Thatsachen.

Von diesem Tadel kann ich mich selber nicht ganz
frei sprechen. Den Somnambulismus zwar habe ich schon
vor aller eigenen Erfahrung bereitwilligst anerkannt, weil
schon ein relativ kurzes Studium des Gegenstandes mich
belehrte, dass hier ein ungeheueres, von den zuverlässigsten
Forschern bezeugtes Thatsachenmaterial vorliegt, das nicht
den geringsten Zweifel mehr zulässt, so dass in der Tbat
das Wort Schopenhauer'* gilt: — wWer die Thatsachen des
Somnambulismus leugnet, ist nicht skeptisch, sondern unwissend
." — Dem Spiritismus aber brachte ich grössere
Vorurtheile entgegen. Ich Hess mich erst durch die Berichte
von Wallace, Crookes und Zöllner überzeugen. Ich habe mir
nicht einen Augenblick lang eingebildet, dass ich bessere
Augen haben würde, als sie, dass ich vorsichtiger experimen-
tiren könnte, als sie; also konnte ich in dem entrüsteten
Aufklärungsgeschrei ihrer unberühmten Gegner nur geistigen
Hochmuth sehen. Es ist aber eben doch ein Jeder mehr
oder minder in seinen Zeitgeist getaucht, und so habe ich
meiner bereits vorhandenen inneren Ueberzeugung in der
„Philosophie der Mystik" noch keinen Ausdruck gegeben :
ich wollte für die Sache nicht eintreten, bevor ich mit


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