Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 500
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0506
500 Psychische Studien. XV. Jahrg. 11. Heft. (November 1888.)

Bild in seinen wesentlichen Zügen geändert würde. Immerhin
darf nicht verschwiegen werden, dass die zahlreichen Druckfehler
in der Schreibung der Autorennamen unliebsame
Missverständnisse hervorzurufen vermögen.

Es folgt eine ausführliche Beschreibung der von
Dr. von Schrenck im Münchener Krankenhause behandelten
fünfzehn Fälle. Dieselbe zeichnet sich vor Allem dadurch
aus, dass eben alle Versuche mitgetheilt werden, gleichviel
ob sie von Erfolg begleitet waren oder nicht; leider ist die
Beobachtungszeit meist eine zu kurze gewesen, als dass man
mit Sicherheit über die Wirkung urtheilen könnte. Jedenfalls
bestätigt auch dieser kasuistische Beitrag wieder einmal,
wie werthvoll der Hypnotismus in der Hand eines geschickten
Arztes für die leidende Menschheit werden kann, und ich
sehe gar nicht ein, weshalb der Verfasser in ihm durchaus
nur ein letztes Zufluchtsmittel erblicken will. Weshalb in
aller Welt soll man denn, beispielsweise bei funktionellen
Nervenstörungen, erst zu allen möglichen anderen Mitteln
greifen, ehe man die muthmaasslich wirksame Hypnose
herbeizieht?

Wäre die Schrenck'sche Arbeit nicht schon an sich
bedeutsam und umfangreich genug, so hätte sie wohl um
einen selbstständigen Abschnitt bereichert werden können,
der die Stellung des Hypnotismus inmitten der Psychotherapie
aufzeigte, der da nachwiese, wie für die Medicin
die Hypnose ein besonderer psychischer Zustand ist, in dem
die üblichen Proceduren der von Alters her bekannten
Suggestiv-Behandlung mit grösserer Sicherheit und Energie
wirken. Gerade durch die Aufzeigung solcher Analogien
erweist man dem allem Neuen abholden Sinn der natur-
gemäss und nothwendiger Weise konservativ gesinnten Aerzte
einen grossen Dienst; und wie zäh diese immer noch an den
alten Vorurtheilen festhalten, hat sich erst kürzlich in dem
Vortrage des Herrn Professor Meynert und in den Beden
des Herrn MedicinaKBath Wernich gezeigt.

Mit um so grösserer B'reude muss daher jeder aufrichtige
Freund der Wahrheit das vorliegende Buch begrüssen, dessen
Verlasser mit warmer Hingebung an die neue Wissenschaft
und bedeutender Kenntniss des schwierigen Gebietes die so
seltene Gabe echt wissenschaftlicher Zuiückhaltung verbindet.
Wir hoffen, ihm noch recht oft als einem immer gleich
glücklichen Wortführer seiner Sache zu begegnen.

Berlin, 13. Oktober lö88.


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