Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 516
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0522
516 Psychische Studien. XV. Jahrg. 11. Heft. (November 1888).

keine Notiz nimmt. — Wo soll dies Alles hinaus ? So fragt
man sich bekümmert. Und unwillkürlich erinnert man sich
der Zustände in Bayern, die zuletzt in einer so tieftraurigen
, entsetzlichen Katastrophe endeten. Die
Aehnlichkeit der Verhältnisse hier wie dort ist bis zu einem
gewissen Grade nicht zu verkennen. . . . Zudem ist der
(kinderlose, jetzt 64 Jahr alte) Jb'ürst auch aus zweiter Ehe
ohne männlichen Erben, so dass die Anwartschaft der
katholischen, dem in seiner Mehrheit streng protestantischen
Lande bisher ziemlich fremd gebliebenen, Linie der
Dynastie an Aussicht wächst." . . .

Aus den letzten Bemerkungen ersehen wir bereits,
woher eigentlich der gegnerische Wind bläst. Der Stuttgarter
Correspondent der „Frankfurter Zeitung" berichtigt
unterm 2o. Oktober er. bereits, dass die Behauptung, jener
berühmte Arzt (Prof. Dr. von Liebermeister) habe die sofortige
Entfernung der beiden Abenteurer verlangt, „eine unmotivirte
Uebertreibung" sei. Auch schliesse sich der König
keineswegs ähnlich streng ab wie Ludwig II. In dieser
Beziehung sei der Vergleich mit den ehemaligen Zuständen
am bayrischen Hofe doch etwas kühn. — Weiter meldet
aber die genannte Zeitung: — „Die Erregung ist übrigens
heute wieder gestiegen, indem, was bisher Gerücht war, zur
Thatsache geworden ist: der König hat den zur Zeit
bevorzugtesten Amerikaner Charles Woodcock, diese völlig
mysteriöse Persönlichkeit, als 'Baron Savage' in den erblichen
Adelstand des Königreichs Württemberg erhoben. Die
Erbitterung gegen die 'Amerikaner' ist allgemein; man
bürdet ihnen vielleicht mehr auf, als sie wirklich verschuldet
haben." — Ueber ihr Verschulden weiss ein „allerdings durch
Sensationsnachrichten bekanntes Wiener Blatt" ganz unglaubliches
zu berichten, z. B. über die Höhe der verausgabten
Summen.*) Eine weitere Schuld an allen diesen
Vorgängen schiebt man fernerhin den Jesuiten zu. „Mit
aller Bestimmtheit", erzählt das erwähnte Wiener Blatt,
„wird behauptet, dass der Eine der Geisterbeschwörer ein
weltlicher Coadjutor der Gesellschaft Jesu sei, dem es bereits
gelungen wäre, den König Karl zum Eeligionswechsel zu
bewegen. Bereits im Frühjahre soll der König in Italien

*) Nach einer telegraphieren Depesche aus Stuttgart vom
31. Oktober er. hätte das Gesamtntministerimn seine Demission eingereicht
für den Fall, dass der König nicht in die Entlassung
Woodcock's willigt». — Aber auch diese Meldung des „Stuttgarter
(demokiatischen) Beobachters" soll völlig ei fanden sein. Man
„betrachtet" in hochstehenden Kreisen die Nachricht als ein „tendenziöses
Lügengewebe" und als „Gimpeltangfct.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0522