Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 521
(PDF, 149 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Herr Bölsche in Berlin contra Telepathie etc. 521

richtig mit „seelische Kraft" übersetzt, sondern mit ihr
sogleich in „geistige Kraft" hinüberspringt. Als ob das
keine wesentlichen Unterschiede wären! Er hat leider von
den fundamentalsten Begriffen des von ihm behandelten
Gegenstandes eben keine richtige Vorstellung und muthet
deshalb seine eigenen verworrenen Gedanken darüber Anderen
zu oder schiebt sie ihnen unter.

Im I. Abschnitt klagt er z. B. über das „Minimum von
Physik" unter den Telepathisten und Spiritisten, im IL Abschnitt
dagegen sagt er kurz vor dem Eingangs erwähnten
Schlüsse: — „Die treuen Verehrer der Sache in München
sind alle noch zu sehr angekränkelt vom grauen Hauche
exacter Wissenschaft: es muss eine belebende Dosis echter,
schrankenloser Dichterphantasie hinein gebraut werden, dann
kann die Telepathie eine glänzende Zukunft bekommen.
Der Versuch aber, sie in eine strenge Wissenschaft zu verwandeln
, scheint mir ein wesentlich hoffnungsloser u. s. w.
bis zum Schlüsse, wie Eingangs bereits citirt. Ist das
Logik? Sein Wunsch, in der Telepathie nur Phantastereien
erblicken zu dürfen, ist der Vater des Gedankens
, dass die Münchener doch noch zu exact für seine
Wünsche verfahren, obgleich auch sie offenbar zu den Minimum
-Physikern gehören, dass sie deshalb weit dichterischphantastischer
verfahren sollten! In diesem engen Cirkeltanz,
„wie's Kätzchen spielt mit eignem Schwanz", dreht sich der
geehrte Kritiker beständig herum. — Er, der Physiker xaz
i^oxrjv, tadelt den fatalen Fehler des Herrn Gurney, den
auch alle Vorgänger desselben in ähnlichen Büchern begingen
: „sie sind nicht Erlebnisse des Verfassers, sondern
werden von diesem andern Leuten nacherzählt." Als ob in
der Physik und Astronomie alle Erscheinungen von Allen
gleichzeitig und nach Wunsch beobachtet werden könnten
und das meiste nicht auch Sache des Glaubens auf Autorität
hin wäre. Wie steht es denn z. B. jetzt mit der zwei
Jahrhunderte lang von allen Physikern dem berühmten
Nervton nachgebeteten Gravitation? War sie nicht allen
früheren Physikern ebenso allgegenwärtig und zugänglich
wie ihrem Urheber? — und doch schwatzten Alle ihr Gesetz
und ihre Erklärung nur diesem nach. Also die Herren
Physiker sind doch ebenso gut „reine Compilatoren fremder
Legenden", wie Gurney einer sein soll. Kein Mensch wird
deshalb die Lauterkeit ihrer Gesinnung in Zweifel ziehen,
höchstens wird man die Lauterkeit ihres eigenen
Beobachtungs- und Denkorgans etwas getrübt finden.

Warum berichtet uns denn Herr Wilhelm Bölscke nun
nicht auch einige eigene Erlebnisse, „da thatsächlich bei den


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