Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 522
(PDF, 149 MB)
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522 Psychisohe Studien. XV, Jahrg. IL Heft. (November 1888.)

meisten Menschen unendlich viel mehr Hallucinationen
vorkommen, als er (Herr Gurney) denkt"? Die seinen,
physikalisch exact beobachtet und erklärt, würden doch wohl
nicht so „^tatsächlich absolut indifferent" sein, wie die der
grossen Menge. Er verwechselt nämlicli stets im tagwachen
Zustande auftretende Nervenerregungen und denkend gefasste
Wünsche mit im hypnotischen Zustande auftretenden telepathischen
oder mediumistischen Suggestionen, Erscheinungen
und Visionen. Deshalb vermag er sich nicht zu erklären,
weshalb die letzteren meist mit der Wirklichkeit übereinstimmen
und die ersteren nicht. Aber er giebt uns, während
er diesen Mangel an Gurney so energisch tadelt, selbst kein
einziges Erlebnis % nach welchem man die Exactheit seiner
Beobachtung ermessen könnte. —

Wir wären in der Lage, fast jeden seiner behaupteten
Sätze umzustossen, was jedoch die speziell Angegriffenen
selbst thun mögen, indem wir nur unser eigenstes Gebiet
vertheidigen. S^ine ehrliche Gegnerschaft wird nicht viel
schaden. Er fühlt das selbst bereits: — „Die Bewegung
für die Telepathie in Deutschland ist bereits derartig im
Wachsen begriffen, dass die Begründer ihre helle Freude
daran haben müssen." — Aber er ist auf dem Holzwege,
wenn er meint, „dass es sich dabei viel mehr um eine Art
von religiöser Bewegung, eine neue Religionsstift an g wunderlichster
Art bandelt. Es fehlt nur bis jetzt noch der rechte
Mann, der alle die zerstreuten Irrlichter in einen grossen
Brennpunkt sammelt und uns eine Philosophie der Mystik
grossen Stiles baut." — Uns armen Telepathisten und
Spiritisten soll es aber doch an physikalischen Kenntnissen
gebrechen, und da sollte doch Herr Wilhelm Bölsehe
als Erlöser einspringen und uns z. B. nur den „nach langem
Kampfe allerdings endgültig in die exacte Forschung
hinüber geretteten" einzelnen Fetzen der pathologischen
Erscheinung der Willensaufhebung im Hypnotismus" doch
einmal physikalisch erklären. Das hat bis jetzt noch
kein Physiker gewagt, geschweige zu Stande gebracht.
Sonst „ist und bleibt" freilich „der grosse Rest" für ihn
zu allererst „steril." —

(Schluss folgt.)

Kurze Notizen.

a) Dasköniglich sächsische Ministerium des
[nnern hat, nachdem sich das Landes-Medicinal-
Collegium in einem von ihm erforderten Gutachten dahin
geäussert, dass durch die Hypnotisirung für die diesem


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