Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 535
(PDF, 149 MB)
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Seherr Thosz: Au» dem Gebiete des Uebeisinnüchen. 535

Die Regierung hielt die Suche für wichtig genug, um eine
zweite Untersuchung anzuordnen. Der zweiten Kommission
wurde auch ein Offizier mit einem Zug ühlanen beigegeben.
Des Nachts wurden nun Wachposten in den Korridoren
aufgestellt, die den Auftrag hatten, auf das Kind zu fahnden.
Das Kind wurde von den Posten wiederholt gesehen, war
aber unfassbar und unverletzbar. Der Spuk mit den Möbeln
dauerte ebenfalls fort Die Kommission sammt dem Militärkommando
blieben längere Zeit in Stubendorf, ohne besseres
Resultat als das erste Mal.

Es ist ein seltener Fall, dass Jemandem zur Erforschung
solcher Mysterien so umfassende Mittel zu Gebote stehen,
wie die der königlichen Kommission zugewiesenen. Dennoch
konnte die Kommission nichts Anderes thun, als die Vorgänge
in ihrer ganzen Unbegreiflichkeit zu konstatiren.

Eine gewisse Aehnlichkeit mit dem vorigen Fall haben
die Vorgänge in dem Freiherrlich Prandaif sehen Schlosse
Valpo in Slavonien, die vor vierzig oder fünfzig Jahren
viel Aufsehen in weiten Kreisen erregten. Auch dort
bewegten sich autonom die Möbel, und ein unstoffliches
Wesen trat wiederholt in Erscheinung. Valpo liegt nahe
am rechten Drau-Ufer, an der grossen Strasse, die von
Veröcze nach Esseg führt. In der Zeit der Türkenkriege
als festes Schloss erbaut und bis auf unsere Tage unverändert
erhalten, ist es ein mächtiges Gebäude mit dicken
Mauern, vorspringenden Thürmen, mit Wallgraben und
Zugbrücke versehen. Im Winter 1868—1869 hielt ich mich
eine Zeitlang in Agram auf. Eines Abends trat ich in das
Rauchzimmer des Baron Lewin Rauch, damaligen Banus von
Kroatien-Slavonien, bei dem allabendlich eine Anzahl seiner
näheren Freunde, zumeist aus dem Kreise der zum Landtage
versammelten Magnaten und Abgeordneten, sich
zusammenfanden. Jemand erwähnte die „weisse Frau von
Valpo". Als ich den Wunsch äusserte, etwas Näheres und
Authentisches über diese Episode zu erfahren, da ich bis
dahin nur oberflächliche Kenntniss davon hatte, erboten
sich gleich mehrere der Herren in sehr freundlicher Weise,
mir die Geschichte genau so zu erzählen, wie sie allen
Anwesenden — theils Verwandten, theils Gutsnachbaren
von Prandau — aus den besten Quellen bekannt sei.
Einer der Gentlemen erzählte davon, wie folgt: —

Der (seither verstorbene) Baron Prandau, Besitzer von
Valpo und anderen grossen Latifundien, hatte früher in der
Kavallerie gedient, war dort mit einem Regiments-Kameraden,
dem Rittmeister v. Cseh, sehr befreundet worden und lud ihn,
als dieser in Pension ging, ein, sich eines seiner Schlösser


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