Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 538
(PDF, 149 MB)
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538 Pjiohische Studien. XV. Jahrg. 12. Heft. (Deoember 1888.)

ein Geist die Uebertragung seiner sterblichen Ueberreste in
„geweihte" Erde verlangt! Was hat der Geist (die Seele)
eines Verstorbenen mit geweihter oder ungeweihter Erde
zu thun? Giebt es auch unter den „Geistern" Katholiken,
Juden, Heiden? Giebt es Rechtgläubige und Ungläubige?
Und wie steht es mit jenen guten Christen, die nach einer
Völkerschlacht zu Tausenden in ungeweihte Gruben ohne
Absolution versenkt werden? Oder mit den tausend
Anderen, die jährlich im Meere umkommen, den Fischen
als Speise dienen? Nein, so lange das Interesse nicht
aufgeklärt ist, das eine irrende Seele an dem Schicksal
ihrer einstigen Gebeine nehmen kann, so lange wird ein
Zweifel an der vollen Authenticität dieser Geschichte
berechtigt sein. Oder sollte das Verlangen nach „geweihter"
Erde als ein frommer Zusatz glaubenseifriger Menschen
betrachtet werden müssen?

Eine in viel weiteren Kreisen als „Weisse Frau" bekannte
Erscheinung, ist die, welche in der Geschichte des
Hauses Hohenzollern seit vierhundert Jahren eine Rolle
spielt. Es giebt bereits eine ganze Litteratur über dieses
Thema. Unter anderen hat der verstorbene General-Konsul
Julius v. Minutoli, den ich persönlich kannte, eine „historische
Prüfung der Sage von der weissen Frau" geschrieben (Berlin,
bei Alexander Duncker, 1850), die gelesen zu werden verdient.
Durch seine in etwas ironisirendem Tone gehaltene historische
Untersuchung wird nur jener Theil der Legende widerlegt,
welcher die hohenzollernsche weisse Frau mit einer Gräfin
von Orlamünde identificirt» Dagegen findet die Thatsächlich-
keit des wiederholten Auftretens der Erscheinung nirgends
eine ernste Widerlegung. Im Gegentheil, die in der
Broschüre geschilderten Vorgänge im Bayreuther neuen
Residenzschlosse zur Zeit des Durchmarsches der französischen
Truppen und Napoleons selbst dürften wohl als
ebenso viele Bestätigungen gelten. Uebrigens will ich
hier eines diesbezüglichen Falles aus neuerer Zeit, aus den
siebziger Jahren, Erwähnung thun, der mir auch aus glaubwürdiger
Quelle bekannt ist.

(Fortsetzung folgt.)


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