Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
15. Jahrgang.1888
Seite: 548
(PDF, 149 MB)
Bibliographische Information
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548 Psychische Studien. XV. Jahrg. 12. Heft. (December 1888.)

sieh um Thatsachen der „Vorstellungsübertragung auf weite
Fernen und um das eigentliche Hellsehen" (daselbst). Aber
man begreift die Beziehung gar nicht, welche Herr v. H.
zwischen dieser Art von Thatsachen und dem Spiritismus
herstellen wollte. Indem er von „Vorstellungsübertragung
aus grösserer Ferne spricht", sagt er, dass der Spiritismus
dafür „noch kein Material bietet" (S. 73); indem er das
„Hellsehen4, behandelt, sucht er es zu erklären: für einen
Theil der Thatsachen durch „irgend eine sinnliche
Vermittelung", welche „auf das sensitive Gefühl" wirkt
(S. 74—75); solche Thatsachen sind die der Wahrnehmung
von „Ausdünstungen von Menschen und Thieren, der Bezeichnung
von Gläsern mit magnetisirtem Wasser, der richtigen
Angabe der Zeit auf verschlossenen Uhren, des Lesens von
in Nüssen eingeschlossenen Devisen, des Lesens von zugedeckten
Wörtern, des Abschreibens beliebig angegebener
Seiten in geschlossenen Büchern durch fern wirkende Schrift,
der Bestimmung von Krankheiten durch Somnambule aus
dem Gefühl einer Haarlocke, von Visionen von Elephanten-
heerden und Vulkanausbrüchen, angeregt durch ein Stück
Elepliantenzahn, das unter Lava gefunden worden, oder
durch das unter den Dielen seines Schlafzimmers liegende
trockene Blut eines Selbstmörders" (S. 75-—76). Für einen
anderen Theil von Thatsachen „übernimmt die
Herstellung des Rapports statt einer sensitiven Gefühls-
wahrnehmung ein Willensinteresse" (S. 76); derartige
Thatsachen sind z. B.: „Fernsehen gewaltiger Naturereignisse
in einem fernen Lande, (Brände, Erdbeben, Krieg u. s. w.)";
r Blicke in die Zukunftk<, Voraussehen von Todesfällen mit
„unwesentlichen Details der Todesart, oder des Leichenzuges
", von „bevorstehenden Feuersbrünsten, Blitzschlägen
" u. s. w. (S. 77).

Alle diese Phänomene, mit Ausnahme des Lesens ohne
Vermittelung der x\ugen, und überhaupt die Phänomene der
letzteren Kategorie, welche Herr v. H. dem „völlig reinen
Hellsehen" zuschreibt (S. 79), haben mit dem Spiritismus
sehr wenig Beziehung; sie gehören in das Gebiet des
„Zweiten Gesichts" und des „magnetischen Hellsehens".
Herr v. IL bat gar nicht genau angegeben, welche die
Kundgebungen des Spiritismus sind, die durch das Hellsehen
erklärt werden müssen, und er verweilt sich bei keinem
Beispiele, geht auf keinerlei Erklärungs-Details seiner Theorie
ein. Es bleibt uns daher nur die Muthmaassung, dass es
alle die Thatsachen sind, welche sich weder erklären lassen
durch die Hyperästhesie (Ueberempfindlichkeit) des Gedächtnisses
, noch durch das Gedankenlesen und die Vorstellungs-


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