http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0567
Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 561
wollen noch einmal lesen und schreiben, und dann dich auf
das Buch verweisen: — 'Der Papst ist der grösste Schriftsteller
jener poetischen Schule, der Poesie des Verstandes,
oder vielmehr des mit der Phantasie verquickten Verstandes.'
— Das ist wahr geschrieben. Geh hin und nimm das elfte
Buch auf demselben Bücherbrette/ [Ich ergriff ein Buch,
betitelt: 'Poetry, Romance, and RhetoricV) JEs wird
sich auf der für dich bestimmten Seite offnen. Nimm es
und lies es, und anerkenne unsere Kraft und die Erlaubniss,
welche der grosse und gütige Gott uns ertheilt, unsere
Kraft über die Materie zu zeigen. Ihm sei Ehre. Amen/
„[Das Buch öffnete sich auf pag. 145 und dort stand
das Citat vollkommen getreu. Ich hatte das Buch zuvor nicht
gesehen; sicher hatte ich keine Idee von seinem Inhalt.]" —
Hier erzeugt sich, wie wir sehen, das Phänomen des
Sehens ohne Vermittelung der Augen unter absoluten
Bedingungen; aber die Fähigkeit dieses Sehens, obgleich sie
sich bei demselben Medium in derselben Seance zeigt, ist
nicht immer dieselbe: ihre Variationen entsprechen den Veränderungen
der intelligenten Kräfte, welche sich manifestiren,
von denen die einen diese Fähigkeit zu besitzen erklären
und sie beweisen, und die anderen sie nicht zu besitzen
erklären; was zu dem Schlüsse führt, dass diese Fähigkeit
nicht immer dem transcendentalen Subjecte zuzuschreiben
ist, dessen Manifestations-Bedingungen sich nicht in einem
gegebenen Moment geändert haben. Diese Fähigkeit des
Sehens durch die Materie hindurch, mitten durch einen
dunklea Körper, scheint, nach den uns bekannten Fällen
zu urtheilen, besonders sogenannten universellen Medien zu
eignen, d. h. denjenigen, deren Mediumität nicht auf
intellectuelle Manifestationen beschränkt ist, sondern auch
die physikalischen Manifestationen mit umfasst; „die Durchdringung
der Materie" gehört zu dieser Art von Mediumität,
und die Beziehung zwischen diesem Phänomen und dem
„Sehen durch die Materie" ist in die Augen springend. So
sind meine Experimente nicht bis dahin gelangt, denn sie
sind mit Personen angestellt worden, deren mediumistische
Fähigkeiten ganz elementar waren.
Ich habe diese Fähigkeit des Sehens dem transcendentalen
Subjecte zuertheilt; denn mit diesem muss man beginnen
; aber vie wir später sehen werden, kann sich diese
psychische Wesenheit entweder im Zustande der zeitlichen
Incarnation oder Menschwerdung, oder ausserhalb desselben
manifestiren, — es ist das also nichts weiter als eine Frage
der Details und der Umstände. (Fortsetzung folgt)
Psyohiaohe Studien. December 1888,
30
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1888/0567