Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 13
(PDF, 166 MB)
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Sehen* Thosz: Aus dem Gebiete des Uebersinnlictien.

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Hälfte eines Wesens wäre, dass also unser Tagesbe-
wusstsein, auf den Sinnen und dem Gehirn beruhend, nur
die irdische Hälfte unseres Wesens beleuchten würde,
während die andere Hälfte uns unbewusst, transcendental
bliebe.

In diesem Falle nun gäbe es ein transcendentales
Subjekt. Eine psychologische Thatsache des Traumlebens
wäre zugleich eine metaphysische Thatsache: das Zerfallen
eines Subjekts in zwei Personen. Die dramatische Spaltung
des Ich wäre die Erklärungsformel unserer Träume, zugleich
aber die metaphysische Formel zur Erklärung des Menschen.
In diesem Sinne wäre in der That der Traum die Eingangspforte
zur Metaphysik.

Lichtenberg, dem ich neben Schopenhauer und Jean Paul
am meisten in dieser Hinsicht verdanke, bat ein sehr
berechtigtes Wort ausgesprochen: — „Es gehört zu den
Vorzügen des Menschen, dass er träumt und es weiss." —
Aber er hat auch fiecht, wenn er beifügt: — „Man hat
schwerlich noch den rechten Gebrauch davon gemacht." —

(Fortsetzung folgt.)

Aus dem Gebiete des Uebersinnlichen,

Von Arthur Graf jgelierr Thosz.

III.

(Fortsetzung von Seite 538 Jahrg. 1888.)

Frau von B—ö, Hofdame an einem der deutschen Höfe,
befand sich mit ihrer Souveränin zu einer gewissen Zeit in
Berlin, wo sie im königlichen Schlosse wohnte. Sie bekam
ein Zimmer nebst Vorzimmer zugetheilt, welch Letzteres
ihrer Kammerzofe als Wohnung diente. Eines Tages um
11 Uhr # Vormittags setzte sich Frau von D—a vor den
Toilettentisch, während ihre Zofe im Vorzimmer damit beschäftigt
war, Spitzen an ein Kleid zu nähen. Plötzlich
tritt aus der Wandmauer eine hohe lichte Gestalt, schreitet
unter deutlich hörbarem Bauschen der Gewänder durch das
ziemlich grosse Zimmer und verschwindet durch die einzige
darin befindliche Thüre, nämlich die, welche nach dem Vorzimmer
führte. Maasslos erstaunt, aber nicht erschreckt,
hatte Frau von B—a die Gestalt betrachtet, hatte aber
trotz des hellen Tageslichtes nicht vermocht, ein klares,
deutliches Bild von ihr zu gewinnen; es schienen weisse
Schleier zu sein, welche die Gestalt verhüllten, aber alles
war verschwommen, undeutlich. Die Dame lief schnell nach


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