Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 28
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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28 Psychische Studien. XYI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1889.)

gentigt für einen Neuling ein momentaner Eindruck nicht,
um die genaue Aussprache zu erfassen.

3) Die Lesung in lateinischen Buchstaben („emek
habaccha") wird niemals in den Hebräischen Bibeln oder
in Hebräischen Wörterbüchern angegeben; wenigstens habe
ich keine solche zu Gesicht bekommen; so dass der um so
viel leichter erzeugte Eindruck der beiden Worte in
lateinischen Buchstaben bei mir nicht hatte stattfinden
können.

4) Das ist noch nicht Alles. Nehmen wir nichtsdestoweniger
an. dass durch irgend einen Zufall die besagten
Buchstaben und ihre Lesung meinem Gehirn unbewusst
eingeprägt worden wären, woher kommt die Kenntniss
ihrerBedeutung? Diese Kenntniss hätte nur gewonnen
werden können mit Hilfe von Wörterbüchern oder Übersetzungen
, d. h. nur durch das Studium der einzigen
Stelle im Alten Testament — im 84. Psalm —, woselbst
der besagte Ausdruck zu finden ist. Und das kann ich
bestimmt wissen und erklären, dass ich dieses Studium
niemals gemacht habe. Wie sehr meine Kenntniss (oder,
nach Herrn v. Hartmann, meine unbewusste Erinnerung
dieses Wortes) mangelhaft war, ersieht man aus der That-
sache, dass ich habe unseren geistigen Mitredner befragen
müssen, um mir das erste Wort besonders vorzusagen,
damit ich mich im Lexikon orientiren konnte.

5) Bier befinden wir uns vor noch einer grösseren
Schwierigkeit. Wenn ich auch den Eindruck des Hebräischen
Spruches, seine Lesung und Bedeutung bereits erhalten
und im Gedächtnisse bewahrt hätte, so würde ich doch
unvermeidlich auch den Eindruck seines eigentlichen Standortes
in der Quelle, welche mir zu Händen war, — in den
hebräischen Psalmen oder der Bibel — behalten haben,
und ich würde ihn niemals auf einen gewissen portugiesischen
Arzt bezogen haben, dessen Namen ich niemals gehört hatte.
Hier geht der Faden der unbewussten Eindrücke
verloren. Wir befinden uns nicht vor einer Schwierigkeit,
sondern vor einer logischen Unmöglichkeit für mein
somnambules Bewusstsein.

6) Sehen wir uns jetzt nach den uns über den Namen
Cardoso belehrenden Quellen um. In den biographischen
Wörterbüchern, welche ich zu meinen Händen hatte, —
sogar in der „Biography of the English Cyclopedia" in
6 Bänden 4° — befindet sich dieser Name nicht. Da nahm
ich meine Zuflucht zu der „Biographie Universelle de Diäot"
in 46 Bänden, welche si<*h in einem stets verschlossenen
Bücherschrank des Vorzimmers befindet, weil er Bücher


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