Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 32
(PDF, 166 MB)
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32 Psychische Stadion. XVI. Jahrg. 1. Heft. (Januir 1580.)

also das „Interesse", mit dem mein Geist beschäftigt war,
als die Planchette plötzlieb die Worte: — „emekhabacca"
- hervorbuchstabirte. Ich habe soeben in diesem Augenblick
meine Notizen befragt, und ich finde, dass die Seance
mit dem folgenden, durch das russische Aiphabet hervor-
buchstabirten Satze begann: —

„Nun, seid ihr über den Brand unterrichtet?"

Diese Frage bezog sich auf eine Communikation der
vorhergehenden Seance, in der unser geistiger Sprecher
sich über uns lustig machte, indem er uns einen Brand in
der Stadt mittheilte; seine Frage war nur eine Ironie auf
unsere Leichtgläubigkeit, und da ich ihm darüber Vorwürfe
machte, buchstabirte die Planchette plötzlich „emekhabacca
". Wie man sieht, nichts dem „erregten Interesse"
Aehnliehes, von dem Herr von Hartmann spricht. Selbst die
logische Beziehung zwischen meinen Vorwürfen und den
hebräischen Worten war mir ganz unbegreiflich, bis mir
unser unsichtbarer Sprecher den Grund dafür angab: —

„Es war ein ganz directer Grund dafür. Als ich die
armseligen Ueberzeugungsmittel sah, deren ihr euch bedient,
dachte ich: ,Wie beklagenswerth ist euer DaseinV Zu
gleicher Zeit habe ich euch in Erstaunen setzen wollen
durch ein Mittel derselben Art". . . („Psych. Stud." 1885
S. 52.)

Und nichtsdestoweniger könnte das nach Herrn v. JB.
„nur ein Errathen von Vorstellungen durch Gedankenlesen
von Seiten des Mediums sein" (S. 71); von den vier Arten
der Vorstellungsübertragung, welche von Herrn v. H. aufgezählt
werden, bleibt uns nur die Wahl der letzten, der
schwierigsten: — „4) nicht gewollte Perception ohne den
Willen zur Einpflanzung beim Andern" (S. 61—62). Und
diese Ausübung unseres somnambulen Bewusstseins würde
noch dazu stattgefunden haben unter den schwierigsten
Bedingungen; denn Keins von uns schlief, die gewöhnliche
Unterhaltung ging ihren Weg, ich sass an einem besonderen
Tisch und war das eine Mal sogar abwesend vom Zimmer!!
Nach allen Erwägungen, welche ich soeben im Detail
vorgeführt habe, ist es klar, dass selbst diese aussergewöhn-
liche Weise der Gedankenwahrnehmung in dem gegenwärtigen
Falle nicht hat stattfinden können aus der ganz einfachen
Ursache, weil es gar keine Gedanken wahrzunehmen oder
einzupflanzen gab. Für mich persönlich bietet dieser Fall
einen absoluten Beweis für die Notwendigkeit, eine Quelle
der Benachrichtigung ausserhalb des intellectuellen Gedankeninhalts
des Mediums und der Mitsitzenden einzu*

i


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