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66 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1889.^

„nicht die genaueste Wahrheit ist, entsage ich jeder
Hoffnung auf ein besseres Leben, das ich etwa verdient
haben könnte durch einige gute Handlungen, und vor Allem
durch meine Bemühungen um das Wohlergehen meines
Volkes, wie auch durch den Eifer, mit dem ich die Religion
meiner Vorfahren aufrecht erhalten habe."

Wenn man sich an den späteren Tod Gustav's I1L und
die Hinrichtung Ankarström1^ seines Mörders, erinnert, wird
man mehr als eine Beziehung zwischen diesem Ereigniss
und den Umständen jener wunderbaren Vision erkennen.
Der junge Mann, der im Angesicht der versammelten Stände
enthauptet wurde, war Ankarström\ der geklönte Leichnam
jener Güstaus das Kind sein Sohn und Nachfolger

Gustav Adolf IV. ; der Greis der Herzog von Südermanland,
Oheim Gustav's 1V>\ welcher Regent des Königreiches und
später nach der Thron-Enthebung seines Neffen, König
wurde." *) — —

Die volle Wahrheit der Metimee'sehen Mittheilung ist
mehrfach in Zweifel gezogen worden, weil es den bisher
angestellten Nachforschungen noch nicht gelungen ist, das
Protokoll, welches der König und die anderen Zeugen unterschrieben
, aufzufinden. Es ist zu bedauern, dass M&rimee es
versäumte, die Quelle anzugeben, aus der er seine Wissenschaft
geschöpft hatte. War ihm vielleicht diesbezüglich
Discretion auferlegt? Wie dem auch sei, die Erzählung
der äusseren Umstände, und insbesondere die Worte, welche
der König seiner Unterschrift beifugte, machen den Eindruck
der Glaubwürdigkeit. Und überdiess: wenn man gezwungen
ist, die Thatsächlichkeit der Vision NeuwaVs anzuerkennen,
so ist kein Grund vorhanden, die Stockholmer Vorgänge
für unmöglich zu halten.

♦) Siehe „Psych. Studien", Januar-Heft 1889 S. 17 ff. Aber dort
war es ein sogenannter Wahrtraum; diese Vision des Königs
und seiner Begleiter giebt sich für ein wirkliches, leibhaftiges
Erlebniss aus. — D. Red.

(Schiuss folgt.)