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86 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1889.)
durch Ueb er Setzungen unseren Lesern zugänglich gemacht,
welche die G-eistertheorie, wenn sie eine Wahrheit ist,
unterstützen sollten. Wir haben aber die mediumistischen
Erscheinungen stets vorsichtig nur als 'sogenannte* Geistererscheinungen
bezeichnet und die Geisterfrage immer dabei
offen gelassen. Es ist nicht unsere Schuld, wenn
diese Beispiele vor der strengen Kritik nicht [geister-]
stichhaltig sind. Die mediumistischen Tatsachen haben
wir stets mit aller Entschiedenheit vertheidigt.
Und auf diese allein kommt es der wissenschaftlichen
Forschung an, die wir zu vertreten suchen. Einen blinden
[Geister-] Glauben haben wir niemals lehren und uns
als Apostel desselben aufspielen wollen. — In Bezug auf
unseren angefochtenen principielleil Spiritualismus oder
Geisterglauben haben wir uns in verschiedenen Noten,
ganz besonders in der Note zu Baron Heilenbachs be-
achtimgswerthem Artikel (s. 'Psych Studien'November-Heft
1882, S. 512 ff.), zur Genüge ausgesprochen. Nur nach
seinem Prinzip beurtheilt man den Mann, nicht nach
seinen zufälligen mediumistischen Erfahrungen. Herr
Ctjriax muss diese Noten kennen; aber er ignorirt sie
geflissentlich, um uns seinen Lesern in einem falschen
Lichte zu zeigen. Wäre er wirklich das hellsehende
und zuverlässige Medium, für das er sich seinen
Freunden ausgiebt, so würde er die tiefe Bedeutung und
Tragweite unserer 'Psychischen Kraft-Theorie' sofort erkannt
und in einer würdigeren Weise unterstützt oder widerlegt
haben, ohne persönliche und verletzende Angriffe von
der Art eines Caviezel zu dulden, dessen Name, in
Cavi und ezel zerlegt, Cave: 'Hüte dichl' und ezelo:
'vor Zelotismus oder zu grossem fanatischen EiferT bedeutet
und ihn also zur Vorsicht vor solchem gereizten
Inhalt [gegen uns] hätte gemahnen sollen. Auf diesem
unsachlichen Wege mit solchen Herren weiter, und Herr
Ctjriax wird sich bald mit innen um seinen ganzen Credit
geschrieben und gedruckt haben! .... Herr Cyriax hat
sich durch Aufnahme eines solchen Artikels und nachträglich
noch mancher anderen, die seitdem direct gegen
unsere Person vor Schreibung unserer Note gerichtet
waren, (wir erinnern hier nur an mehrere ganz unbefugte,
weil von uns unprovocirte, persönlich beleidigende Ausfälle
, vorzüglich an die letzten des Herrn Caviezell)
selbst zum moralischen Mitschuldigen an denselben gemacht
, weil er sie als ßedacteur nicht im geringsten einschränkte
. Er hat also die persönliche Angriffs-
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