Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 96
(PDF, 166 MB)
Bibliographische Information
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96 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1889.)

es, als ob derselbe vom Hausboden herkäme. Eine Kartoffel
rollte auf dem Fussboden in der Richtung her, wo der
Knecht war. Böttcher erzählte mir alles, was vorgefallen.
Wir beteten: — 'Als die dunklen Schatten mich umgeben
hatten u. s. w.', doch waren wir noch nicht weit gekommen,
da fühlte ich meinen Nacken durch den Ueberzieher kalt
berührt und beugte mich zurück, denn s,n meiner linken
Seite sah ich eine eiserne Bratpfanne herabschweben, die
sich vor meine Füsse setzte. Ich war voller Verwunderung
und hochgradiger Erstaunung. Als ich aaf die Pfanne
herabstarrte, sah ich plötzlich einen Trichter in rollender
Bewegung vom Alkowen her durch das Zimmer wandeln.
Mich erfasste Entsetzen, und ich wollte die Stube verlassen,
doch dachte ich: ,Ein Miethling aber fliehet, denn er ist ein
Miethling* und blieb, um weiter zu beten. Mit dem Rücken
nach der Thür und dem Gesicht nach dem Alkowen gewandt,
hielt ich meinen Hut an die linke Seite des Gesichts, um
mich vor den herumfliegenden Kartoffeln und Kohlrüben
zu schützen. Ich fühlte, wie etwas Schweres sich gegen
meine Hutkrempe drückte, und mit dieser an meine linke
Kinnbacke schlug. Ich erkannte es als einen Schinkenknochen
, woran noch Fleisch war, und Böttcher sagte mir,
dass der Knochen im Spinde des Alkowens gelegen habe.
Vorsitzender: — Kamen Sie nicht zu der Ueberzeugung,
dass Wolter alle diese Gegenstände nach Ihnen geworfen
hatte? Prediger Müller: — Wolter traute ich es nicht zu,
denn ich kannte ihn aus dem Confirmanden-Unterricht und
habe ihm das Zeugniss gut gegeben. Vorsitzender: — Für
was hielten sie denn die ganze Sache? Prediger Müller: —
Für Spuk habe ich es nicht halten wollen, ich hielt es für
eine magnetische Strömung und wandte mich später um ein
Gutachten an Professor Geheimrath Hclmholtz, der mir
geantwortet hat, dass es eine magnetische Strömung nicht
gewesen ist, sondern ein Schalk. Vorsitzender: — Da hat
Herr Geheimrath Helmholtz das Richtige getroffen. Prediger
Müller: — Ich glaube es aber nicht. Vorsitzender: Was
glauben sie denn, was es gewesen sei? Prediger Müller:
Ich bin mir noch nicht klar darüber, ich halte es für ausgeschlossen
, dass Menschenkraft es hervorgebracht hat. Der
Schinkenknochen war einen Fuss lang und eine Hand breit.

„Zeugin Frau Dörre hatte Geschäfte bei Frau Neumann^
welche ihr erzählte, dass es bei Böttcher spuke und alles
kurz und klein in der Stube geschlagen sei. Als sie zu
Böttcher kam, wo der Junge und die Böttcher'sehen Eheleute
in der Stube waren, flog ein Stein durch das Fenster und
zeitrümmerte eine Scheibe. Vorsitzender: — Haben Sie

i


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