Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 98
(PDF, 166 MB)
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98 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1889.)

Vernehmung, welche Anfang Dezember geschehen sei, es in
Besau überhaupt nicht meht gespukt habe.

„Förster Forner bekundet, dass er nichts weiter von dem
Spuk gesehen, wie einen Stein, welcher auf der oberen Seite
bereift war und aus der Richtung, wo der Junge sich befunden
habe, gekommen sei. —

„Kaufmann Kubasch aus Lehnin ist Hochzeitsgast bei
Weichert in Resau gewesen, wo man bei Tisch von dem
Spuk erzählt habe. Er sei deshalb in die Böttcher'&che
Wohnung, nachdem der Prediger fortgewesen, gegangen, wo
ihm die Spukgeschichten erzählt worden und er Böttcher
gesagt habe, sein Pflege-Sohn sei mondsüchtig. Da flog
ein Messer aus der Richtung, wo der Junge stand, an mir
vorüber. Ich frug den Jungen, wie er dazu käme, mich
mit einem Messer zu werfen, und als eine Kartoffel angeflogen
kam und ich und der hinzugekommene Bolz ihm vereint
sagten, dass er es gewesen, gestand er: — ja das bin ich
gewesen. (Der Angeklagte leugnet entschieden, dies Ein-
geständniss gemacht zu haben, und der Herr Vorsitzende
hält ihm seine ireche Verlogenheit vor, da gar nicht anzunehmen
sei, dass der Zeuge einen Meineid leisten werde.)

„Zeuge Schlächtermeister Bolz aus Lehnin bekundet
gleichfalls, dass der Junge es eingestanden, dass er geworfen
habe. Um Böttcher zu zeigen, dnss es keinen Spuk gäbe,
habe er diesen aus Scherz mit einer Kartoffel geworfen und
unglücklicher Weise ins Auge getroffen, und Böttcher habe
aufgeschrieen: Herrgott, Herrgott, nun spukt es schon wieder.

„Lehrer Leue aus Bliesendorf hat den Wolter als Schüler
unterrichtet. Derselbe sei in der ersten Zeit sehr verlogen
gewesen und habe eine besondere Behai rlichkeit darin
gezeigt. Durch die grösste Strenge sei eine Besserung
gelungen, so dass er wählend des letzten Jahres des Schulbesuchs
keine Klage mehr über ihn gehabt habe. Während
des Spielens der Kinder habe er oft beobachtet, dass Wolter
eine grosse Geschicklichkeit im Werfen besitzt.

„Die Aussage des letzten Zeugen Büdner Leo aus Kleistow
geht dahin, dass er in der Stube gewesen, worin sich der
Junge ebenfalls befunden, und dass ein Stein durch das
Fenster geflogen sei, den er auch in der Stube liegen sah.

„Im Einverständniss des Herrn Amtsanwalts und des
Vertheidigers des Angeklagten wird auf die Aussage der
übrigen Zeugen, von denen im Ganzen 14 geladen waren,
verzichtet.

„Der Herr Amtsanwalt beantragt wegen Sachbeschädigung
vierzehn Tage Gefängniss und wegen groben Unfugs vier
Wochen Haft.


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