Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 114
(PDF, 166 MB)
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114 Psychische Studien. XVI. Jahrg. 3. Tieft (März 1889.)

Reybaud, de Liva und andere in dieser Richtung arbeitende
Persönlichkeiten kennen; auch den Fascinations-Experimenten
ßonato's und den interessanten Schaustellungen des Hypno-
tisten Moutin hatte ich mehrfach Gelegenheit beizuwohnen.
Das Terrain, welches ich hiermit betrat, schien mir hinreichend
sicher, um das Gebäude einer übersinnlichen
Weltanschauung tragen zu können; denn aHe Entdeckungen,
die man dort macht, haben augenscheinlich wenig gemein
mit den problematischen Geistern der Verstorbenen, bieten
der rein wissenschaftlichen Forschung solide Anhaltspunkte,
und sind dennoch darnach angethan, der Suprematie des
Geistigen über das Stoffliche das "Wort zu reden und die
bloss physiologische Erklärung des menschlichen Wesens
als unzureichend erscheinen zu lassen. Gedankenübertragung
ohne Yermittelung der äusseren Sinneswerkzeuge, Suggestion,
somnambules Hellsehen, übersinnlicher Einblick des Menschen
in die Geheimnisse seines körperlichen Organismus
Wirkungen der Seele in die Ferne: alle diese Phänomene
— deren Ursachen und deren Wesen offenbar mit denjenigen
des Medianimismus in engem Zusammenhange stehen, —
schienen mir jene Aufschlüsse zu versprechen, welche ich
vergebens anderorts gesucht hatte.

Das Leben, ein Traum. — Nachdem ich mittlerweile
eine grosse Anzahl von Werken unabhängig denkender
französischer Philosophen (sowie auch das schöne Werk von
Ludwig: — „Geist und Stoff"4) studirt hatte, ohne ganz
dadurch befriedigt zu werden, fiel mir eines Tages ein sich
in mancher Hinsicht an dei Fourierismus anlehnendos
Werk von HypoUte lienatiü in die Hand: — „La destinoe
de Phomme dans los deux mondes" (Die Bestimmung dos
Menschen in beiden Welten). — Zwar ist der Yerfasser
anscheinend von gewissen Vorurthoilen behaftet (indem er
z. B. die Einheit des Menschengeschlechtes annimmt, also
den Darwinismus verwirft und den Tbieren, wie diess
schon Cartesius that, jede Art von Unsterblichkeit abspricht;
indem andererseits für ihn die Zahl der auf der Erde
thätigen Menschenseelen eine gegebene, unabänderliche ist
und nur irdische Re'incarnationen stattfinden; nach vollendeter
Mission, d. h. nach gänzlicher Ausnutzung der Erdkugel,
glaubt er endlich, wandere der ganze irdische Menschen-
schwarm nach einem höheren Planeten aus); jedoch fusst
seine Grundidee auf einem so schönen, erhabenen, logisch
entwickelten Gedanken, dass ich ganz entzückt davon war
und mich dazu hingerissen sah, sie als meine eigene Anschauung
zu adoptiren. Nach H. Renaud ist unsere Existenz
nichts anderes, als ein beständig sich wiederholendes Alternat


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