Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 119
(PDF, 166 MB)
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Schmoll: Zerstreute Ideen in Sachen des Spiritismus. 119

dieser fernen Welten aufs Neue materiell darzustellen. Im
ersteren Falle brächte man dann nothwendiger Weise in
die höhere (siderische) Existenz einen organischen Formen-
komplex mit, der das Produkt einer niederen, materiellen
ist und doch wohl dort von keinem Nutzen sein kann.
Nimmt man aber die zweite Position der Alternative an,
so ist man erst recht dazu gezwungen, den Satz zu verwerfen
, dass der Astralleib eine bestimmte, unabänderliche
Form, d.h. die unseres irdischen Leibes,
habe. Verständlich wird mir aber der Astralkörper in
beiden Fällen, wenn ich ihn als ein plastisches, substantiali-
sirtes, (in seiner subtilsten Erscheinung etwa sphärisches
oder ovo'idisches) Gestaltungsprinzip ansehe, welches sich in
jeder beliebigen Form darstellen kann. Hier sind nun,
wenn man vor der Hand das irdische Dasein allein ins
Auge fasst, auch wieder zwTei Annahmen möglich: entweder
der Astralleib umkleidet sich während desselben mit einer
normalen, einem gewissen Lebensalter entsprechenden und
als solcher unwandelbaren Gestalt, oder er durchdringt den
Körper in allen Stadien des Lebens als eine ihm stets
getreu nachmo«!elKrte (oder besser vorgebildete) überaus
feine Quintessenz, d. h. er nimmt selbst Theil an der
graduellen Entwickelung der körperlichen Formen. Im
ersten Falle müsste ich aber dann dem Astralleibe eines
Kindes, selbst eines Embryos, die vollendete Form des
Mannesalters zuschreiben, was oftenbar unzulässig ist; im
anderen Falle stiesse ich mich an einen noch grösseren
Widerspruch. Wie eine Pyramide mit einer Spitze anfängt
und mit einer Fläche endigt, so beginnt die körperliche
Entwickelung des Menschen mit der mikroskopischen Zelle
und endi ,t mit dem räumlich sehr ausgedehnten Cadaver.
Liefe auch während der letzten Hälfte des Lebens unsere
körperliche Erscheinung auf eine Spitze hinaus, — und wäre
ausserdem keine Krankheit, keine Verstümmelung, kein
plötzlicher, accidenteller Tod möglich —, so stände der
Annahme nichts im Wege, dass die formalen und dimen-
sionalen Modifikationen des Astralleibes denen des Zellenleibes
stets parallel liefen. Dem ist aber, wie gesagt, nicht
so. In Krankheiten bewohnt und im natürlichen Tod verlässt
der Mensch einen siechen, abgenutzten Körper, dessen äussere
Form man doch unmöglich dem Astralleibe zuschreiben
kann» Wie hat man sich also das Verhalten des Astralleibes
hinsichtlich seiner äusseren Formen vor der Geburt, während
des Lebens und nach dem Tode zu denken?

Diese Frage ist es, welche mich bei der Annahme des
Astralleibes belästigt. Wahrhaft glücklich wäre ich, wenn


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