Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
16. Jahrgang.1889
Seite: 121
(PDF, 166 MB)
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du Prel: Es giebt ein transcendentales Subjekt.

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Pantheismus zu beseitigen, so hätte er vorerst beweisen
sollen, dass ein aut-aut vorliegt und das et-et unmöglich
ist. Das kann aber kein Pantheist beweisen.

Wir müssen das transcendentale Subjekt noch sicher
stellen gegen einen Angriff, der allerdings noch nicht
vorliegt, aber noch kommen könnte. Es ist nämlich nicht
undenkbar, dass der Materialismus, wenn er einmal der
Anerkennung des Fernsehens nicht mehr ausweichen kann,
es mit seiner Theorie in Einklang zu bringen suchen wird,
es dem Gehirn zuschreiben wird.*) Wir wissen so wenig
vom Gehirn, dass man die Eigenschaften dieser organischen
Materie keck noch um eine weitere und zwar solche vermehren
kann, aus der die mystischen Fähigkeiten kämen.
Es wird, um nur eine gewohnte Theorie zu retten, in der
Auslegung von Thatsachen so viel gesündigt, dass man
möglicher Weise noch darauf verfallen wird, die Mystik in
den Materialismus hinein zu schlachten.

Aber das Gelingen eines solchen Versuches selbst
vorausgesetzt, so wäre auch dann die Hypothese eines
transcendentalen Subjektes noch nicht bedroht. Wer
sich die Ueberzeugung davon aus der Magie der Erkenntniss
nicht holen kann, könnte sie noch immer aus jenem Erfahrungstatsachen
gewinnen, welche beweisen, dass die
Seele ausser der Fähigkeit des Vorstellens auch noch die
des Organisirens hat.

Bisher nämlich hab'jn wir neben der irdischen Person
des Menschen mit ihrer sinnlichen ICrkenntnissweise zwar
noch «in transcendentales Wesen gefunden mit somnambuler
Erkenntnissweise; aber diese beiden Wesen
liegen noch unvermittelt neben einander, und die l>ereehtigung
ist noch nicht nachgewiesen, dieses transcendentale Wesen
ein Subjekt zu nennen, statt einer blossen Person. Dies
muss also erst noch geschehen.

Im normalen Zustand des Wachens wissen wir nichts
von uuseren somnambulen Vorstellungen und erwachen aus
den ekstatischen Zuständen erinnerungslos. Umgekehrt ist
aber im Somnambulismus das Tagesbcwusstsein mitum-
fasst, ja die Erinnerung sogar viel ausgedehnter, als im
Wachen* Während also bei der dramatischen Spaltuug
des gewöhnlichen Traumes die ßewusstseinskreise der
Traumfiguren neben einander liegen, wie Kreise, die sich

*) Der vor einigen Jahren veistorbene englische Frofessor
IM. rr. ß. Carpenkr hat diesen Einwand der „Cerebration" bereits
ei Mobea (s. dessen Widerlegung in „Psych. Stud.1* Jahrg. 1874 S. 172,
174 ff., S. 158; Jalrff. 1877 f*. 170, 267, 817; Jahrg. 1878 S. 72 ff.) —

Die Heü,


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